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SCHWEINFURT
Pferd und Natur bei Gustl G. Kirchner
Pferde jeglicher Art sind ein für Gustl G. Kirchner typisches Motiv im Künstlerhof Oberndorf. Hier eine Kleinplastik aus Bronze mit streitenden Hengsten.
Foto: Kunsthalle Schweinfurt | Pferde jeglicher Art sind ein für Gustl G. Kirchner typisches Motiv im Künstlerhof Oberndorf. Hier eine Kleinplastik aus Bronze mit streitenden Hengsten.
Bearbeitet von Kirsten Mittelsteiner
 |  aktualisiert: 27.04.2023 10:59 Uhr

Im ehemaligen Wohnhaus und Atelier von Gustl G. Kirchner erwartet Schülerinnen und Schüler aller Jahrgangsstufen eine neue Workshopreihe. Der 1920 in Oberndorf geborene Künstler und „Bauernbub“ steht dabei als Bildhauer im Vordergrund. Zwei Themen wird es geben, bei denen Kinder und Jugendliche kreativ werden können. Das erste beschäftigt sich mit Gustl G. Kirchners Liebe zu den Pferden. Was es damit auf sich hat, finden Teilnehmer beginnend mit einer kleinen Führung und Informationen zu Kirchners Kindheit, seinem Leben in Oberndorf und seiner Erlebnisse als Reiter heraus.

Im Anschluss daran werden seine Pferdeplastiken genauer unter die Lupe genommen. Vor allem die Skulptur „Streitende Hengste“ dient dabei als anschauliches Beispiel seiner Arbeitsweise. Die Schülerinnen und Schüler können dann im anschließenden Workshop ihre eigenen Ideen und Vorstellungen des Pferdes mit Zeichenkohle auf Papier übertragen und modellieren eine Plastik mit Plastilin.

Nicht ohne Grund taucht das beliebte und anmutige Tier in vielen Geschichten und Kunstwerken, wie etwa bei den blauen Pferden von Franz Marc, auf. Seine Haltung wirkt edel und stark. Wurde es vor einigen Jahrzehnten vor einen Pflug gespannt und diente mit seiner Pferdestärke dem Landwirt beim Umgraben des Ackers, geht von ihm trotz dieser vermeintlich einfachen und niedrigen Tätigkeit bis heute eine Erhabenheit aus, wenn der Volksmund davon spricht, dass das Glück dieser Erde auf dem Rücken der Pferde läge.

In seinen „Tagebuchblättern um meine Sporen“ beschreibt Kirchner als stolzer Reiter seine leidenschaftliche Verbindung zu diesem faszinierenden Tier und resümiert: „Die Sporen sind wie Zügel und Kandare dem Reiter als feinsinnige sensible Instrumente gegeben. Vergleichbar dem Pinsel in der Hand des Künstlers, mit dem er seine Werke gestaltet, dienen Zügel, Kandare und Sporen für den echten Reiter zur Ausübung einer sehr alten, vererbten Kunst von hoher Kultur.“

Der zweite Themenblock beschäftigt sich mit Gustl G. Kirchner und der Natur. So kommen Flora und Fauna in vielen seiner Werke in ihren verschiedenen Erscheinungsformen vor. Beispielsweise verleiht Kirchner in Form von Reliefs mit ihren Tier- und Pflanzenmotiven Ausdruck. Auch werden seine philosophischen Betrachtungen und die lebendige, geistige Vielfalt der Welt deutlich. Im gemeinsamen Dialog können sich Schülerinnen und Schüler zum Thema Natur austauschen.

Welche Vorstellungen gibt es zum Naturbegriff? Welchen persönlichen Bezug zur Natur? Zum Thema Nachhaltigkeit? Nach einer Führung mit passenden Werkbetrachtungen geht das Angebot in den praktischen Teil über. So kann im Anschluss ein eigenes Relief gestaltet oder ein Reibedruck hergestellt werden.

Mit einfachen, aber effektvollen Techniken können Teilnehmende so die Ausdrucksmöglichkeiten des Künstlers Gustl G. Kirchner nacherleben. Das macht Freude und hilft dabei, die bildende Kunst besser zu verstehen.

Die Workshops eignen sich neben Schulklassen der Grund- und Mittelschulen, Gymnasien und gymnasialen Oberstufen auch sehr für Berufsschulen. Schülerinnen und Schüler haben dort mit vielfältigen Materialien zu tun. Die erlernten und vermittelten technischen Herangehensweisen können durchaus mit denen eines Künstlers verglichen werden. Gerade für Schülerinnen und Schüler im handwerklichen Bereich kann es interessant sein, wenn sie ihnen bekannte technische Vorgehensweisen an einem Kunstobjekt beobachten und wiedererkennen. Von der Entstehung bis zur Produktion und dem „Feinschliff“ eines Kunstobjektes lassen sich ebenso Bezüge zum Bereich Werken oder Handarbeiten mit ihren gestaltenden und schmückenden Elementen herstellen.

Neben dem praktischen Erproben verschiedener Techniken möchten die Workshops vor allem den Spaß am künstlerischen Gestalten im Vordergrund wissen und laden Lehrerinnen und Lehrer herzlich dazu ein, mit ihren Schulklassen einen Blick in den Künstlerhof Oberndorf zu werfen und aktiv zu werden.

Für alle interessierten Kinder, Jugendliche und Familien ist unter Berücksichtigung der jeweilig geltenden Corona-Schutzmaßnahmen ein Spezialprogramm in den Pfingstferien geplant. Für Schulklassen aller Jahrgangsstufen wird die Workshopreihe unter Vorbehalt entsprechender Maßnahmen alsbald möglich angeboten.

Informationen über Termine und Teilnahmebedingungen werden über die Website www.kunsthalle-schweinfurt.de bekanntgegeben und können per Mail bei elisa.moeller@schweinfurt.de oder telefonisch unter Tel.-Nr.: (0 97 21) 51 47 44 angefragt werden.

Kohleskizze und Pferd aus Plastilin von Gustl G. Kirchner im Künstlerhof Oberndorf
Foto: Elisa Möller | Kohleskizze und Pferd aus Plastilin von Gustl G. Kirchner im Künstlerhof Oberndorf
 
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