Die barocke Pfarrkirche in Schwemmelsbach, die 1738 unter den Plänen des berühmten Baumeister Balthasar Neumann (u.a. Residenz und Käppele Würzburg, Basilika Vierzehnheiligen, Wallfahrtskirche Maria Limbach) erbaut wurde, ist dem Heiligen St. Cyriakus geweiht. Er starb im Jahre 303 nach Christi den Märtyrertod durch Enthauptung und war ein Diakon aus der Zeit der Christenverfolgung in Rom. Sein Name bedeutet soviel wie, "dem Herrn gehörig".
Die katholische Kirche feiert den Gedenktag am 8. August, außerdem zählt der Heilige zu den 14 Nothelfern (Helfer in der Todesstunde und bei teuflischen Anfechtungen). Die Schwemmelsbacher ließen ihren Kirchenpatron mit einem Festgottesdienst, der vom liturgischen Dienst mit einem großen Einzug mit Leuchtern eröffnet wurde, hochleben. Dabei wurde von den Gläubigen das "Cyriakus-Lied" gesungen, welches extra zu diesem Festtag des Schutzpatrons angestimmt wird. In seiner Predigt ging Pfarrer Solomon auf das heilbringende Wirken und segensreiche Leben des Kirchenmannes ein und verwies auf das Hochaltarbild im Gotteshaus. Auf diesem sieht man, wie Cyriakus gerade der Tochter des römischen Kaiser Diokletian den Teufel austreibt. Der Geistliche sprach zudem gewohnt sehr lebendig vom Glauben, denn "wenn unsere Lampen für Gott brennen, ist Gott bei uns". "Der Glaube", so der Priester, "gibt uns die Möglichkeit zum Handeln, denn wir Christen tragen Verantwortung im Glauben und im Glauben sind wir nicht allein".
Zum Abschluss des Gottesdienstes, läuteten zum "Te Deum", herrschaftlich alle drei Glocken der Pfarrkirche. Am "Dicken Tag", so nennt man salopp den Patroziniumstag, zählen die Musikanten zweifelsohne zu den Frühaufstehern im Dorf. Denn diese spielten traditionell um sieben Uhr vom Kirschenberg aus, einige Lieder zum musikalischem Weckruf. Die Bewohner, die rings um das Gotteshaus wohnen, hissten zum freudigen Anlass ihre gelb-weißen Kirchenfahnen, sodass im Dorf eine Feiertagsstimmung herrschte. Bei manchen Familien ist es immer noch guter Brauch und gängige Sitte, dass am "Dicke Tag" die Verwandtschaft zu Besuch kommt und ausgiebig verköstigt wird. Denn so war es früher immer, weiß heute noch die ältere Generation zu erzählen. Von daher kommt wahrscheinlich auch der Name, denn am Patroziniumstag kam nur das Beste auf den Tisch. Im nächsten Jahr können die Schwemmelsbacher dann sogar das 285. Weihejahr ihrer Kirche feiern.
Von: Dominik Zeißner (Mitglied des Gemeindeteams)