„Einige Gemeindemitglieder waren stumm, andere wirkten irritiert“, meint Werner Vollmuth. Erst am Wochenende informierte der 65-Jährige seine Gemeinde in Würzburg über seinen anstehenden Wechsel. Zum 1. Dezember wird er Jesuitenpater Ludwig Schuhmann als Priesterseelsorger des Bistums Würzburg ablösen. Der 74-jährige Ludwig Schumann war seit Dezember 2011 Priesterseelsorger der Diözese Würzburg und verabschiedet sich jetzt altersbedingt in den Ruhestand.
„In meinem neuen Beruf reizt mich, direkt für meine Kollegen da zu sein“, erzählt Vollmuth, der aus Frankenwinheim stammt. Seit 2006 setzt sich der Pfarrer bereits als Begleiter bei Exerzitien ein. „Ich begleite geistliche Auszeiten. Dabei geht es darum, durch Stille und Gebete für einige Tage Ruhe zu finden“, erklärt er.
Stellvertretender Dekan und Caritaspfarrer für Würzburg
Werner Vollmuth arbeitet an vielen Stellen. Der studierte Theologe ist seit 1981 Priester. Geweiht wurde er durch den langjährigen Würzburger Bischof Paul Werner Scheele, der dieses Jahr im Mai verstarb. Vollmuth war im Landkreis Haßberge Pfarrer in verschiedenen Gemeinden und Jugendseelsorger des Dekanats Haßfurt. 1997 wechselte er nach Schweinfurt.
Dort betreute er die Pfarreien Christkönig und Sankt Josef. Vier Jahre später wurde er Pfarrer in Glattbach bei Aschaffenburg. Seit 2008 ist Vollmuth zurück in seinem Studienort Würzburg. „Ich leite seit über zehn Jahren die Gemeinde Heiligkreuz und Sankt Elisabeth“, so Vollmuth. Nebenbei wurde er Präses der Katholischen Arbeitnehmerbewegung (KAB) in der Zellerau, stellvertretender Dekan des Dekanats Würzburg-Stadt und Caritaspfarrer. Er berät den Sozialdienst katholischer Frauen (SkF) und wirkt als Geistlicher Assistent der Marktheidenfelder „Hauskirche fiat verbum“.
Der 64-jährige blickt auf Erfahrungen in vielen Ecken des Bistums Würzburg zurück. Seine Tätigkeiten im Bereich der Seelsorge und Exerzitien werden ihm in seinem neuen Beruf als Priesterseelsorger helfen. „Ich freue mich auf die Stelle“, erklärt der scheidende Pfarrer. Sein neues Aufgabenfeld umfasst neben der Seelsorge für die Priester auch Kursangebote für die persönliche und berufliche Begleitung.
„Besonders Überlastung und Einsamkeit plagen meine Kollegen“, sagt Pfarrer Vollmuth. Ansonsten hätten Priester die „gleichen Probleme wie andere Menschen“. „Ich möchte für alle da sein, aber wahrscheinlich werde ich nicht jeden erreichen“, meint Vollmuth.
Er wird „einiges vermissen“ in seiner Gemeinde Heiligkreuz und Sankt Elisabeth. Auch seine Gemeinde wird ihn vermissen. „Bisher ist die Nachfolge noch nicht geklärt. Viele Fragen sind noch offen. Zum Jahreswechsel werden wir Genaueres wissen“, prognostiziert Werner Vollmuth.