
"Ausgebucht" war der traditionelle Jahresschluss-Gottesdienst an Silvester im Steigerwalddom. Die mit den Corona-Abständen zur Verfügung stehenden Sitzplätze in der Stadtpfarrkirche konnten die Nachfrage der Gläubigen leider nicht decken.
In seiner Predigt wies Pfarrer Stefan Mai darauf hin, dass es für alles ein letztes Mal gibt. Schon die alten römischen Philosophen gaben den Ratschlag: „Führe jede Tat deines Lebens so aus, als ob sie deine letzte sei!“ Wenn man wüsste, dass dies der letzte Kaffee am Morgen sei, der letzte Sonnenaufgang, ein letzter Spaziergang, man würde vieles bewusster tun, sagte Mai. "Wenn wir wüssten: Heute gehe ich zum letzten Mal aus dem Haus. Heute sehe ich diesen Menschen zum letzten Mal, das ist meine letzte Umarmung - es würde uns durch und durch gehen." Ilse Aichinger habe dies so auf den Punkt gebracht: "Es ist alles zum letzten Mal. Wenn wir das einsehen würden, ginge uns die Liebe auf."
Der Reichtum ist das Engagement
Am Ende des Gottesdienstes nahm sich Pfarrer Mai Zeit, um einmal ausführlich allen zu danken, die sich in der Pfarrei - in welcher Form auch immer - einsetzen. "Der große Schatz und der Reichtum unserer Pfarrgemeinden sind die vielen Menschen, die in irgendeiner Weise ihre Begabung, ihre Zeit und Kraft in unserer Pfarrei unentgeltlich einsetzen." Er sei dankbar, einen kreativen Pfarrgemeinderat zu haben, der darüber nachdenkt, wie Kirche in der heutigen Zeit noch für Menschen attraktiv bleiben kann und der sich auch nicht zu schade sei, die Ordnungsdienste während der nun schon so lange andauernden Corona-Zeit zu leisten.
Dank für den Blumenschmuck
"Als Mann aus einfachen Verhältnissen tut es gut, die Kirchengelder und die große Verantwortung für unsere Kindergärten bei unserem Kirchenpfleger Hubert Zinkl und den Mitgliedern der Kirchenverwaltung in guten Händen zu wissen", sagte Stefan Mai. Und: "Unser menschliches Herz lebt von Schönheit. Danke für eine saubere Kirche, den ideenreichen Blumenschmuck über das ganze Jahr, den viele Menschen sehr schätzen, und für eine besondere Note in der Weihnachtszeit, für die phantasievolle Krippengestaltung."

Dankesworte hatte der Pfarrer auch für alle, die sich um die Schönheit der Liturgie bemühen, ob als Ministrant und Ministrantin oder durch ihr Singen und Musizieren in unserer Kirche, für die Tauf- und Kommunionkatecheten, für die Caritas-Sammler "und nicht zuletzt denen, die in Stille aus einer christlichen Grundhaltung heraus im Hintergrund Gutes tun, allen, die ihre Gaben spenden und allen großzügigen Wohltätern und Wohltäterinnen, die den in Corona-Zeiten schmalen Klingelbeutel aufbessern."
Emotional angefasst war der Pfarrer, als er schließlich sich bei allen bedankte, "die mir freundlich gesinnt sind und froh sind, dass ich in unseren Gemeinden Pfarrer bin und mich in ihr Gebet einschließen."