Bischof Franz Jung berief Kai Söder als Mitglied in den Diözesansteuerausschuss. Der Pfarrer der Pfarreiengemeinschaft Schweinfurter Rhön rückte für Pfarrer Werner Kirchner, Bergrheinfeld, nach, der aus persönlichen Gründen aus diesem Gremium ausschied. Der Diözesansteuerausschuss, dem drei Priester und neun weltliche Mitglieder, in der Regel Kirchenpfleger angehören, beschließt den Diözesanhaushalt und prüft die Jahresrechnung der Diözese Würzburg.
"Mein Papa war Bankdirektor einer kleinen Bank". Deshalb interessiere ihn das Thema Bank von Kindesbeinen an und die neue Aufgabe ist für ihn keine Last. Er gehört noch den Unterausschüssen "Kirchliche Steuerfragen" und "Neue Personalstellen" an. Sehr nützlich ist ihm für sein Mitwirken im Diözesanausschuss, dass er im Aufsichtsrat der LIGA Bank eG ist. Der Zeit- und Arbeitsaufwand für dieses neu hinzu gekommene Amt ist laut Kai Söder überschaubar. "Außerdem macht es mir Spaß, Zahlenwerke durchzuarbeiten", sagt er.
Ein umfangreiches Zahlenwerk
Ein sehr umfangreiches Zahlenwerk sei der Haushalt der Diözese, den die Bischöfliche Finanzkammer aufstellt. "Da geht es darum, wie viel Geld von den Finanzmitteln der Diözese in die einzelnen Bereiche fließt", sagt Söder. Die Sitzungen des Diözesanausschuss waren früher mehr geprägt von der hierarchischen Struktur der Kirche. Jetzt sind Nachfragen und Anregungen ausdrücklich erwünscht, das habe er erfahren. "Es gab eine rege Diskussionskultur in der ersten Sitzung, an der ich teilnahm", berichtet er.
Durch die sinkende Zahl der Kirchensteuerzahler werden die zu verteilenden Mittel deutlich geringer. Dennoch soll, so Söder, nicht auf Kosten der Pastoralen Räume gespart werden. Mit Blick auf die bereits von der Diözese beschlossenen Einsparpläne bezüglich der Kindergärten versichert Kai Söder für die drei Kindertagestätten in seiner Pfarreiengemeinschaft, die bisher katholischen Kirchenstiftungen gehörten: "Ich werde mich dafür einsetzen, dass der Kindergartenbetrieb weiterhin in Caritas-Hand bleibt, nur die Gebäude geben wir ab".
So wurde in der Gemeinde Üchtelhausen bereits das Kindergartengebäude in Ebertshausen an die Kommune verkauft, aber der Caritas-Trägerverein bleibt bestehen. In Hesselbach steht für das Kindergartengebäude der Verkauf an, weil die Diözese keinen Zuschuss mehr zu einer anstehenden Sanierung gibt. In der Mittelpunktgemeinde Üchtelhausen bleibt auch das Kindergartengebäude in kirchlicher Trägerschaft, nachdem dieses vor einigen Jahren noch mit 40-prozentigem Zuschuss renoviert und nach den neuesten gesetzlichen Vorgaben ausgestattet wurde.
Kirche ist kein Wirtschaftsbetrieb
In weiteren Sitzungen, die nächste ist für Mitte Oktober angesetzt, wird es wohl auch um die Sparpläne der Zukunft gehen, meint Kai Söder. "Die Kirche ist kein Wirtschaftsbetrieb, sondern eine geistliche Einheit. Trotzdem kann auch die Diözese nur Geld ausgeben, das sie hat". Im Gremium wurde die Hochrechnung für die Steuerschätzung 2030 den Mitgliedern des Diözesansteuerausschusses präsentiert. Bis zum Jahresende wird ein Lenkungskreis im Programm der Würzburger Diözese "Gemeinsam Kirche sein – Pastoral der Zukunft" Vorschläge zu Einsparmöglichkeiten erarbeiten. Diese werden dem Diözesanausschuss in einer der nächsten Sitzungen präsentiert. "Wir sparen nicht auf Kosten der Pastoralen Räume – und da stehe ich dafür", versichert er.