Wenn Ruhestandspfarrer Gerhard Staudt (75) Abschied feiert, dann können die Gottesdienste mühelos mit politischen Großereignissen mithalten. Als der Geistliche das erste Mal verabschiedet worden ist, im März in der Dittelbrunner Kirche St. Rochus, da war Landesvater Markus Söder zu Gast gewesen, nebenan im Marienbachzentrum. Danach hat es ein wenig gedauert, bis der beliebte Seelsorger die Zusage über seinen Seniorenruhesitz erhalten hat.

Nun, kurz vor dem endgültigen Umzug, wurde noch einmal Dankgottesdienst gefeiert, am Wahlsonntag: Staudt und seine langjährige Pfarrhaushälterin Christa Köhler, zugleich Religionspädagogin, verabschiedeten sich ins Caritas-Seniorenzentrum St. Thekla in Würzburg, kurz St.-Thekla-Heim. Seelsorger Stefan Mollner, der in der Pfarreiengemeinschaft die Gottesdienste für Dittelbrunn übernimmt, gestaltete die Abschiedsfeier mit.

Am Tag der Bürgermeisterwahl entfielen mehr als 400 "Stimmen" auf Köhler und Staudt. So viele Besucher wurden beim sonntäglichen Gottesdienst gezählt, darunter auch der alte und neue Bürgermeister Willi Warmuth. Gegenkandidat Holger Schmitt war bei der Blaskapelle des Musikvereins Hambach dabei, die auf Schleichwegen die Kirche enterte: Die Musiker überraschten Staudt ganz zuletzt mit einer schmissigen "Vogelwiese". Zahlreiche Weggefährten blickten auf die 42 Jahre zurück, die der gebürtige Gerolzhöfer in und mit seiner Kirchengemeinde verbracht hat. Staudt bedankte sich mit einem herzlichen "Vergelt´s Gott".