Offiziell bekannt gab Bürgermeister Peter Pfister in der jüngsten Gemeinderatssitzung, dass er bei der Kommunalwahl im kommenden Jahr nicht mehr kandidieren werde. Nach 18 Jahren als Gemeinderat und zwölf Jahren als Bürgermeister habe er seinen "Dienst für die Gemeinde erfüllt", sagte der mit 67 Jahren älteste Rathauschef im Landkreis. Es sei an der Zeit, das von ihm ehrenamtlich wahrgenommene Amt in jüngere Hände zu legen, erklärte Pfister zu seinem Entschluss.
Informationen gab es auch zum Sachstand bei der Kläranlage in Hergolshausen. Angefragt hatte die Verwaltung beim Wasserwirtschaftsamt Bad Kissingen (WWA), wie die Fachbehörde der Möglichkeit gegenüber steht, in Hergolshausen eine zweistufige Rohabwasserfilteranlage zu bauen, berichtete Bürgermeister Pfister. Für eine solche Anfrage hatte sich der Gemeinderat in nichtöffentlicher Sitzung ausgesprochen, nachdem in der Bürgerversammlung in Hergolshausen eine erst vor kurzem in Betrieb gegangene Rohabwasserfilteranlage in Buch, einem kleinen Gemeindeteil von Theres, angesprochen worden war.
Wasserwirtschaftsamt würde grundsätzlich zustimmen
Bekannt gab Kämmerer Thomas Klein die Antwort des WWA. Demzufolge würde die Behörde einer solchen Rohabwasserfilteranlage im Hinblick auf den Gewässerschutz grundsätzlich zustimmen. Die Reinigungsleistung wäre im Hinblick auf den Bachwiesengraben als Vorfluter für die gereinigten Abwässer ausreichend. Allerdings sei die beim WWA bereits im Entwurf vorliegende SBR-Teichkläranlage die bessere und vor allem in Hinblick auf die Klärschlammentsorgung auch die deutlich zukunftsorientiertere Lösung, heißt es weiter. Ein Erfahrungsbericht zur Kläranlage in Buch, die sich noch in der Einfahrphase befindet, liege noch nicht vor.
Zu bedenken gibt das WWA, dass bei einer weiteren Verzögerung von Planung und Bau der Kläranlage in Hergolshausen aktuelle Förderprogramme nicht mehr abgerufen werden könnten. Dies gelte insbesondere für das Sonderprogramm "Ertüchtigung von Abwasserteichanlagen der Größenklasse I".
Erste Sanierungsauflage stammt von 1991
Außerdem verweist das WWA darauf, dass das Landratsamt bereits 1991 die erste Sanierungsauflage für die Hergolshäuser Anlage erlassen hat. Seit 2001 müsste die Anlage mit Nitrifikation betrieben werden. Ein so langer Zeitraum, in dem wasserrechtlich geforderte Sanierungsauflagen nicht umgesetzt würden, sei im Amtsbereich des WWA sehr ungewöhnlich. Die wasserrechtliche Erlaubnis für den Betrieb der Kläranlage laufe zum Jahresende aus.
Wie das Wasserwirtschaftsamt in einem weiteren Schreiben mitteilt, bestehe mit der vorgelegten Entwurfsplanung "Ertüchtigung der Teichkläranlage Hergolshausen zu einer SBR-Teichkläranlage mit integrierter Mischwasserbehandlung" grundsätzlich Einverständnis, informierte Thomas Klein. Nächster Schritt sei jetzt die Erstellung der Ausführungsplanung unter Berücksichtigung der Besprechungsergebnisse und der technischen Hinweise des WWA. Basierend auf der Ausführungsplanung werde im Anschluss die Ausschreibung des Baus erfolgen.
Auf Nachfrage des Kämmerers äußerte der Gemeinderat keine Einwände gegen das Vorgehen. Ein Beschluss war nicht erforderlich, da die Verwaltung aufgrund des bestehenden Ingenieurvertrags die Ausführungsplanung für die SBR-Anlage beim beauftragten Büro AKUT freigeben kann. Parallel dazu wird die Verwaltung einen Förderantrag beim Wasserwirtschaftsamt stellen.