Der Sängerkreis Schweinfurt hat einen neuen Vorsitzenden. Nach 37 ereignisreichen Jahren trat Paul Kolb nicht mehr an. Im Bergrheinfelder Pfarrheim wurde Kolb am 5. Dezember 1985 zum ersten Mal gewählt, nun führte er an gleicher Stelle durch seine letzte Versammlung.
Unter seiner Leitung reisten die Sänger und Sängerinnen durch die Welt, trafen den Papst 1988 in Rom. Die Schweinfurter Gesangsfreunde stellten damals den ersten weltlichen Chor, der im Petersdom den Hauptgottesdienst gestaltete. Unter den vielen Fahrten, die Kolb organisierte, war auch der Trip 1991 nach Israel: ein besonderes Erlebnis für Kolb und dessen Sangeskollegen, sie trafen dort zufällig auf Gorbatschov.
Sein Vortrag durch die eigene Funktionärstätigkeit war voller Höhepunkte, Kolb erinnerte auch an die Konzerte auf der Passionsspielbühne in Sömmersdorf und auf die FSB-Bundessingen in Volkach und Grafenrheinfeld, federführend war beide Male der Sängerkreis Schweinfurt.
Kolb freute sich über den Besuch aus der Politik und der Verwaltung, die in ihren Grußworten das Leben und Wirken des scheidenden Sängerkreischefs lobten. Neben Bergrheinfelds Bürgermeister Ulrich Werner, waren Schweinfurts Landrat Florian Töpper gekommen, der ehemalige Staatssekretär Gerhard Eck und Eva Böhm als Vertreterin des Kreises Rhön-Grabfeld, um die Leistungen von Paul Kolb zu würdigen. Kolb stand nicht nur 37 Jahre an der Spitze des Sängerkreises, er gehörte auch über 30 Jahre dem Bergrheinfelder Gemeinderat an und besaß Sitz und Stimme im Aufsichtsrat der Raiffeisenbank.
Das Wirken des Landwirts Paul Kolb im Fränkischen Sängerbund skizzierten der amtierende Präsident Friedhelm Brusniak und dessen Vorgänger, Kolbs Freund und FSB-Ehrenpräsident Peter Jakobi. Sie alle wünschten Kolb, der wie kein zweiter den Schweinfurter Sängerkreis geformt hatte und im Präsidium des Fränkischen Sängerbundes mitgestaltete, einen vergnüglichen "Funktionärsruhestand". Nach der "Ära Kolb" wählte sich der Sängerkreis Schweinfurt eine neue Führung.
Wolfgang Sittler an der Spitze
Wolfgang Sittler wird künftig an der Spitze des Sängerkreises stehen, dem Chöre aus vier Landkreisen angehören. In diesem Jahr feiert der Sängerkreis sein 100-jähriges Bestehen und lädt im Jubiläumsjahr zu einigen Konzerten. Bemerkenswert ist der Sängertag am 19. Juni, wo man auf eine rege Beteiligung von aktiven Sangeskünstlern und Vereinsmitgliedern hofft.
Für 2022 erhoffen sich die Sänger und deren gewählte Vertreter einen Neustart und die Rückkehr aller aktiven und passiven Freunde des Kreises. Positive Zahlen hatte Heike Bauer parat, die Schatzmeisterin vermeldete in den vergangenen beiden Jahren ein Plus in der Kasse. Die Kassenprüfung bescheinigte der Schatzmeisterin fehlerfreies Arbeiten und forderte zur Entlastung auf, die ohne Gegenstimme erteilt wurde.
Im Vorstand des Kreises gab es einige Veränderungen, wenige Posten müssen im Nachhinein neu besetzt werden. Sittlers Nachfolger für die Pressearbeit wurde Carsten Ahlers aus Bad Kissingen.
Ehrungen
Drei goldene Stimmgabeln und acht goldene Ehrenkränze vergab der Vorstand. Nicht alle Geehrten konnten nach Bergrheinfeld kommen. Die Stimmgabeln gingen an Hermann Freibott (Bad Kissingen), Veronika Klassen (Bischofsheim) und Lorenz Makowski (Zeilitzheim). Rita Ebert (Herlheim), Wolfgang Dürr (Grettstadt), Richard Geiling (Schwebheim) Wolfgang Hefner (Westheim), Esther Herbst, Heike Bauer (beide Schweinfurt), Johanna Marquard (Nordheim) und Siegfried Gottwald (Bad Kissingen) freuten sich über den goldenen Ehrenkranz.
