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Grafenrheinfeld
Paul Knoblach: Kein fremder Atommüll nach Grafenrheinfeld
Der grüne Landtagsabgeordnete aus Garstadt weist auf die doppelte Gefährdung durch die Lagerung von radioaktiven Müll hin.
Anfang 2021 soll die neue Bereitstellungshalle für schwach- und mittelradioaktive Stoffe auf dem Gelände des Kernkraftwerks Grafenrheinfeld in Betrieb genommen werden. Kraftwerksbetreiber PreussenElektra hat die Genehmigung, hier auch 20 Prozent belastetes Material aus seinen anderen Standorten einzulagern. 
Foto: PreussenElektra GmbH, Andreas Fassnacht. | Anfang 2021 soll die neue Bereitstellungshalle für schwach- und mittelradioaktive Stoffe auf dem Gelände des Kernkraftwerks Grafenrheinfeld in Betrieb genommen werden. Kraftwerksbetreiber PreussenElektra hat die ...
Bearbeitet von Irene Spiegel
 |  aktualisiert: 29.11.2020 02:14 Uhr

"Die Region will keinen fremden Atommüll!" – Mit diesen Worten protestiert der Landtagsabgeordnete von Bündnis 90/Die Grünen, Paul Knoblach, gegen einen möglichen Transport von radioaktiv belastetem Material aus dem stillgelegten Kernkraftwerk (KKG) Würgassen nach Grafenrheinfeld.

Kraftwerksbetreiber PreussenElektra hat die Genehmigung, in der sogenannten Bereitstellungshalle (Beha), die 2021 in Betrieb gehen soll, 20 Prozent schwach- und mittelradioaktive Abfälle aus seinen anderen Kernkraftwerk-Standorten einzulagern. Auf Nachfrage hatte das Unternehmen bestätigt, dass "theoretisch" Restabfälle aus dem schon abgebauten nordrhein-westfälischen Kernkraftwerk in Grafenrheinfeld deponiert werden könnten.

Knoblach erinnert in einer Pressemitteilung an die erfolglosen Versuche des Landkreises Schweinfurt, von Kommunen und Anti-Atomkraft-Bündnissen, die für schwach- bis mittelradioaktive Abfälle gebaute Bereitstellungshalle (Beha) zu verhindern. Wegen des Unfallrisikos nennt es der Grüne "unverantwortlich, strahlenbelasteten Atommüll durch die Gegend zu kutschieren". Außerdem sei es nach den Erfahrungen mit dem Brennelementbehälterlager (Bella), in dem noch Jahrzehnte in Castoren verpackte hochradioaktive Brennstäbe aufbewahrt werden, keineswegs sicher, dass der Atommüll aus Würgassen tatsächlich nur "maximal 10 Jahre" in Grafenrheinfeld bleibe. Denn es sei keineswegs klar, ob der Schacht Konrad bei Salzgitter ab 2027 als Endlager für schwach- bis mittelradioaktiven Atommüll zur Verfügung stehe.

"Wir müssen im Schweinfurter Raum mit Bella und Beha ohnehin mit zwei Gefahrenquellen leben, fremden Atommüll brauchen wir nicht auch noch." Knoblach fordert vom Kraftwerksbetreiber und dem Landesamt für Umweltschutz (LfU) "offene und ehrliche Information". Es sei "höchste Zeit, die verantwortlichen Stellen und die Bürgerinnen und Bürger in unserer Region mitzunehmen".

 
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  • D. H.
    Ich bin schon überrascht, dass wegen des Endlagers kein Aufschrei durch die Bevölkerung geht. Damals haben wir erfolglos gegen das Kernkraftwerk Grafenrheinfeld protestiert. Da war der Zusammenhalt sehr groß. Ein Endlager ist evtl. noch gefährlicher als das Kernkraftwerk und wird uns sehr lange, wenn nicht für immer erhalten bleiben. Man darf sich gar nicht vorstellen, welche Folgen das für Unterfranken hat. Den Protest dagegen hat man nur wenigen Personen überlassen. Schade....
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  • U. L.
    Herr Knoblach wird sich darauf einstellen müssen, dass sich mit der Zeit auch noch ausgediente Akkus der heute in den Himmel gehobenen Elektroautos dazu gesellen werden. Wenn da eh schon radioaktiver Müll bewacht wird, kann man die Akkus dann sinnvollerweise gleich mit dazu legen.
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