Der aus Werneck stammende Augustinerpater Ingbert Graber verstarb überraschend am 1. Mai. Erich, so sein Taufname, wurde am 3. November 1933 in Garstadt geboren und verbrachte seine Kindheit in Werneck. Sein Elternhaus und auch das Haus der Großeltern waren religiös tief geerdet. Während einer Volksmission in den Nachkriegsjahren entstand bei ihm der Wunsch, einen religiös orientierten Lebensweg einzuschlagen. Nach der vierten Klasse der Volksschule in Werneck erwarb er sich in Fährbrück in nur einem Jahr die Kenntnisse der beiden ersten Gymnasialklassen und wechselte danach in die Klosterschule der Augustiner nach Münnerstadt. Im Gegensatz zu einem Internat bedeutete Klosterschule, dass er nur selten am Wochenende nach Hause fuhr, auch in die Ferien nur teilweise bei den Eltern verbrachte und fast täglich Gottesdienste feierte – eine sehr zielorientierte Schulzeit. Es folgte 1954 die Reifeprüfung, das heutige Abitur.
Dann begann für ihn das Klosterleben: Nach einem Jahr Klerikernoviziat kam 1955 die erste Profess, nun als Bruder Ingbert. Es folgten zwei Semester Studium der Theologie in Würzburg. Zum weiteren Studium wechselte er nach Rom an das internationale Kolleg Santa Monica. 1958 legte er die feierliche Profess ab. 1959 folgte die Priesterweihe in der Lateranbasilika in Rom. Seit 1961 war er Provinzsekretär bis 1991, nur unterbrochen durch eine vierjährige Tätigkeit als Direktionsassistent des Justinus-Werkes in Fribourg in der Schweiz.
Gedenkgottesdienst am 5. Juni
Parallel war Pater Ingbert Regens der Brüderschule in Würzburg und Schriftleiter des ordenseigenen Archivblattes "Cor Unum". Zudem war er viele Jahre als Korrespondent und Übersetzer für die Zeitung "O.S.A. Internationalia" tätig. 1991 wurde Pater Ingbert von Würzburg nach Walldürn für die Wallfahrtsseelsorge versetzt. In dieser Zeit bis 2007 stand er dem dortigen Konvent als Prior vor. Dann kehrte Pater Ingbert nach Würzburg zurück und verbrachte im "Konvent St. Thomas" seinen Lebensabend.
Am Abend des 1. Mai verstarb Pater Ingbert überraschend. Sein Orden zeichnet ihn als verlässlichen, treuen Ordensmann, dem die Traditionen und die Geschichte des Ordens sehr am Herzen lagen. Bis zuletzt war Pater Ingbert als Seelsorger unter anderem für die Augustinusschwestern auf dem Heuchelhof tätig.
Am 9. Mai wurde Pater Ingbert in Beisein von Wegbegleitern aus der Heimatpfarrei Werneck und aus Walldürn, sowie von seinen Mitbrüdern und Freunden des Augustinerordens in der ordenseigenen Gruft auf dem Hauptfriedhof in Würzburg beigesetzt. Ein Requiem in der Augustinerkirche schloss sich an. Erinnerungen wurden danach beim "Tröster" ausgetauscht.
In der Heimat-Pfarrei Mariä Himmelfahrt in Werneck findet am Mittwoch, 5. Juni, um 8.30 Uhr ein Gedenk- und Dankgottesdienst statt.