Schulische Arbeit in Zeiten von Pandemie und Distanz-Unterricht ist alles andere als einfach. Welche Anstrengungen unternommen werden, um diesen Unterricht via Internet so ansprechend und gewinnbringend wie möglich zu gestalten, zeigt ein aktuelles Beispiel aus dem Alexander-von-Humboldt-Gymnasium.
So waren unlängst die Schweinfurter "Panamericanos" virtuell zu Gast im Spanisch-Unterricht. Die "Panamericanos" wollen Menschen verbinden, die Spanisch, Englisch, Portugiesisch oder Deutsch sprechen. "Uns vereint die Offenheit, die positive Grundeinstellung und das Verständnis gegenüber fremden Kulturen und die Freude diese zu teilen. Dabei sind uns gegenseitiges Geben und Nehmen sowie das harmonische Zusammenleben der Nationalitäten wichtig", heißt es auf ihrer Homepage. Möglichkeiten zum kulturellen Austausch wollen sie schaffen. Zum Beispiel mit jungen Menschen, die sich am Alexander-von-Humboldt-Gymnasium nicht nur auf ihr Abitur vorbereiten, sondern sich auch noch für den Spanisch-Unterricht entschieden haben.
Vom Totenkult bis hin zum sozialen Gefälle
Was hat Mexiko wohl noch alles zu bieten außer einen für unsere Kultur undenkbaren Totenkult am Día de Muertos? Was macht das mexikanische Lebensgefühl aus? Haben die Drogenkartelle Land und Leute tatsächlich unter ihrer Kontrolle? Diesen Fragen konnten Schülerinnen und Schüler der Q12 virtuell und dank einer von Oberstudienrätin Christine Herfurth organisierten Videokonferenz an Mónica, Laura und Omar von den Panamericanos stellen.
Mónica Wierling sprach als Nordmexikanerin den Einfluss der USA auf die Industrielandschaft, aber auch auf das soziale Gefälle an, berichtet Oberstudienrat Johannes Staab (Deutsch/Englisch), der diese etwas andere Schulstunde mitverfolgt hat. In den Textilfabriken garantierten vor allem die Frauen das Überleben der Familien, was in einer von Männern geprägten Gesellschaft vielseitig zu Konflikten führe, war zu hören.
Laura Schmidt Luna erzählte von der Sonne Mexikos, ihrem Heimweh nach der Familie gerade in Pandemiezeiten und ihren kleinen Erinnerungen an die Küche Mexikos. Kulturell mindestens ebenso packend waren nicht nur die von Omar Candia dargebotenen kleinen Kostproben des indigenen Dialektes "Nahuatl", sondern vor allem das tolle online-Gitarrenkonzert zu selbst den Humboldtianern bekannten mexikanischen Klängen.
Den drei Botschaftern des Vereins "Panamericanos" konnten die Oberstufenschüler all ihre Fragen stellen. "Der Einladung, an hoffentlich bald wieder möglichen Aktivitäten des Vereins teilzunehmen, wird sicherlich der eine oder die andere für Spanisch Begeisterte nachkommen – Muchísimas gracias!", fasst Johannes Staab seine positiven Eindrücke zusammen.