Die Segnung der Palmzweige am Ende des Gottesdienstes ist ein wesentlicher Bestandteil dieser experimentellen liturgischen Feierform am Palmsonntag.
"Mit lauter Stimme" - dieses Motto war der rote Faden durch die liturgischen wie verkündigenden Texte des Gottesdienstes. Die laute Stimme der Menschen beim Einzug des Königs in Jerusalem brachte unüberhörbar das inhaltliche Programm Jesu auf den Punkt: Gesegnet sei der König, der kommt, im Namen des Herrn. Im Himmel Friede und Ehre in der Höhe. Ergänzt mit der Symbolik des Ritts auf einem Esel ergibt sich ein Gesamtbild des Königtums Jesu, das beim Einzug in Jerusalem noch einmal zusammenfasst, bevor der Weg sein tragisches Ende am Kreuz findet. Mit lauter Stimme feierten die Anhänger Jesu damals seine Botschaft der Demut, des Gewaltverzichts, der Sanftmut und der Herrschaftsfreiheit.
Mit lauter Stimme gilt es aber auch heute da zuzustehen, wenn genau diese Grundwerte und Grundpfeiler menschlichen Zusammenlebens gefährdet sind: immer und immer wieder gilt es die Stimme zu erheben, wenn Menschen diskriminiert werden, wenn Demokratie und Freiheit auf dem Spiel stehen, wenn Friede mit billigen Deals erkauft werden soll oder humanitäre Werte auf der Strecke bleiben. Laut auftreten und die Stimme erheben, notfalls bis zur Heiserkeit. Gegen diese wurden im Gottesdienst auch wirksame "Gegenmittel" angeboten. Ebenso wie der Glaube, dass der wahre König Jesus in Jerusalem seinen Leidensweg für sein Programm und damit für die Menschheit und die Menschlichkeit gegangen ist.
Die gut 70 Teilnehmerinnen und Teilnehmer konnten am Ende die vorbereiteten und gesegneten Palmbuschen als Erinnerung mit nach Hause nehmen.
Danke an alle, die vorbereitet (Ehepaar Seibold und Ehepaar Neubert für den außergewöhnlichen Open-Air Mesnerdienst), gebunden (Isolde Grau für die Palmbuschen) und durchgeführt (Christoph Beck mit Frau Angela für die musikalische Unterstützung; Franz-Josef Schmitt für den Lektorendienst) haben. Ebenso darf der Friedhofsverwaltung der Stadt Schweinfurt für die Genehmigung und energietechnische Unterstützung der Veranstaltung gedankt werden.
Von: Joachim Werb (Gemeindeleiter, Gemeinde St. Anton, Pfarrei Heilig Geist Schweinfurt)