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GEROLZHOFEN
Päusle mit Moisle: Lebenswichtige Buchstaben
Zwei Meinungen beim Frisör       -  _
Redaktion
 |  aktualisiert: 16.12.2015 03:25 Uhr

Die Welt spielt gerade verrückt. Alles durcheinander, an allen Ecken und Enden brennt's. Jeder gegen jeden. Not und Elend. Ein einziges Jammertal. Selbst in den eigenen vier Wänden. Zumindest könnte man das aus den Erzählungen eines Bekannten schließen, der daheim jeden Morgen das Grauen zu erleben scheint.

Nämlich so: „Ich bin noch nicht richtig aufgestanden, da werde ich von der Waage belogen und anschließend – kannst du glauben oder nicht – vom Spiegel gemobbt!“

Wie gesagt: Jeder gegen jeden. Das kann man alles nicht mehr verstehen. Was uns zu einem runden Geburtstag bringt: Jüngst wurde Einsteins Relativitätstheorie 100 Jahre alt. Die vielleicht bekannteste Formel der Menschheit – und trotzdem kann sie genau genommen keiner erklären.

Wir versuchen es trotzdem mal: Es geht im weitesten Sinne bei der Relativitätstheorie wohl darum, ob man beispielsweise im Zug tatsächlich vorwärts fährt, obwohl man selber gerade rückwärts läuft.

Man muss andererseits auch nicht alles verstehen, dafür ist die Welt am Ende doch eigentlich zu kompliziert geworden. Immerhin aber gibt es eine wunderbare Möglichkeit, jeden Tag ein bisschen schlauer zu werden.

Das Zauberwort heißt: lesen. Der mit Abstand schönste Satz in diesem Zusammenhang fand sich diese Woche in einer Buchhandlung: „Bereits ein Buch enthält den Tagesbedarf an A, B, C, D und K. Und viele weitere lebenswichtige Buchstaben.“

Wieder etwas schlauer machte uns der Umweltausschuss des Landkreises Kitzingen. Nach Flüsterasphalt und Flüstertüten kennen wir jetzt auch Flüstercontainer: An den Glas-Sammelstellen im Nachbarlandkreis gehört das laute Klimper-Klimper-Krach-Rumms-Geräusch der Vergangenheit an. Die Container von heute sind isoliert und haben Verstrebungen, damit das Glas nicht durchplumpst – also nahezu weltraumtauglich.

Wenn jetzt auch noch jemand die Laubbläser verbieten würde, wäre wirklich alles gut. Himmlische Zustände geradezu. Die Krawall-Bläser sollte man wirklich unter Strafe stellen.

Ganz so hart hat es Robert Endres, Kitzingens oberster Vogelschützer, im Interview zwar nicht gesagt – aber durchaus gemeint. Unabhängig vom Lärm geht durch die aufgeräumte Landschaft viel Lebens- und Rückzugsraum nicht nur für Vögel verloren.

Eine durchaus gerechte Strafe wäre deshalb, wenn alle Menschen mit diesen vermaledeiten Laubbläsern ab sofort jeden Morgen von ihrer Waage aufs Äußerste belogen und von ihren Spiegeln bis zum Gehtnichtmehr gemobbt würden.

Euer Gerolzhöfer Moisle

 
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