Ein Zwischenstopp zur Osterzeit in der Traustädter Ortsmitte lohnt sich. "Das ist aber schön! Wer hat sich denn die Arbeit gemacht?", freut sich ein Paar, das den Ort gerade mit dem Auto passierte. Die aufwändige und bunte Oster-Dekoration ist ihnen aufgefallen. Tatsächlich gibt es auf dem Platz am Brunnen einiges zu bestaunen. Rund 1000 bunte Eier, die neben der schmucken Osterkrone auch weitere Gegenstände zieren, eine eigene "Hasenschule" sowie weitere Arrangements verschönern die Grünfläche.
Dafür verantwortlich sind einige fleißige Hände aus Traustadt. Sie haben auch in Corona-Zeiten für eine österliche Dekoration gesorgt, die einen Besuch Blick wert ist. Als Vorbild dienten die oft reich verzierten Osterbrunnen aus der Fränkischen Schweiz. In Traustadt stehen Gerda und Franz Braun, Werner und Monika Wilhelm, Albrecht und Wally Göb sowie Peter und Klaudia Göb hinter dem Projekt. Größtenteils in Handarbeit haben sie bereits vor einiger Zeit damit begonnen, die Oster-Dekoration zu basteln. Und jedes Jahr fügen sie wieder Details hinzu.
Auch diesmal haben sich die Akteure im Vorfeld wieder getroffen, um gemeinsam Eier zu bemalen, die Hasen neu mit Stroh zu bestecken, und so weiter. "Es gibt immer was zu verbessern", sagt Franz Braun, der dieser Tage nach dem Aufstellen eine Videobotschaft vom Platz mit dem Handy verschickte.
Die fleißigen Helfer ließen sich von Corona nicht ausbremsen. Gerade jetzt sei es wichtig, für etwas Farbe zu sorgen und die Leute aufmuntern, sind sich die Brauns einig. Als kurioses Detail hat Gerda Braun ein Ei sogar getreu der Form bemalt, wie das Corona-Virus unter dem Mikroskop aussieht. Die Zeit, die dafür aufgewendet wird, dürfe man nicht rechnen, das sei eben ein Hobby, meint sie. Ihr Lohn sei es, "wenn man Leute sieht, die sich das mal anschauen und dabei ihre Freude haben", so Gerda Braun.
Gerda Braun hat ein Händchen für Dekorationen. Beim genaueren Betrachten lässt sich erkennen, wie viel Arbeit drin steckt. So hängen etwa am Metallbogen an der Seite Eier, die mit Motiven aus Traustadt und der Umgebung bemalt sind: Wappen der örtlichen Vereine, oder die Kirchen der Pfarreiengemeinschaft hat sie mit Pinsel und Acrylfarbe darauf gemalt. Als Vorlage dienten Fotos, die sie von den Gebäuden gemacht hat.
An anderer Stelle befinden sich einige Eier, die einst von den Kindern der Mittagsbetreuung der Traustädter Schule bemalt wurden. Wieder andere zieren Sprüche. Vorne zur Straße hin hat die große Erntekrone ihren Platz. Das Gestell schuf einst Walter Geheb. An deren mit Wedeln geschmückten Zweigen sind allein um die 700 Eier angebracht. Anfangs waren es echte, doch die gingen zu leicht kaputt. Sie wurden durch Plastik ersetzt.
Daneben hält die gerade die "Hasenschule" ihren Unterricht ab, was vor allem bei den kleinen Kindern gut ankommt. Ein "Hasen-Lehrer" steht neben zwei alten Schulbänken, auf denen die Hasenkinder sitzen, allesamt aus Stroh und originell mit Kleidern angezogen. Etwas dahinter sitzen die "Hasen-Senioren" in einer gemütlichen Runde am Kaffeetisch, selbstverständlich mit Kuchen.
Natürlich sind die Hasen in den Ställen auch nur gebastelte Tiere, genauso wie die Hühner, die unweit davon untergebracht sind. Ein Holz-Stadel, ein altes Plumps-Klo und manch' weiteres wurde außerdem gebaut und aufgestellt. Da fehlen nur noch Tische und Bänke für eine echte Oster-Brotzeit, meint Franz Braun. Aber das geht natürlich in Pandemie-Zeiten nicht.
Hoffentlich aber wieder im nächsten Jahr...