„Das Einzige, was passieren kann: Ihr fallt ins Wasser und werdet nass.“ Michael Feuß übt mit den Kindern den Start bei einer Regatta. Ihre Segelboote sind sogenannte Optimisten. Sie sind technisch so präpariert, dass sie nicht untergehen – nur umkippen – können.
Seit vielen Jahren ist das viertägige Segelcamp am Ende der Pfingstferien ein Höhepunkt im Reigen der Jugendveranstaltungen des Segelclubs Ellertshäuser See (SCES). In diesem Jahr sind 24 Kinder von Mitgliedern aus Unterfranken, aber auch aus Erlangen und Nürnberg dabei.
In vier Gruppen – entsprechend dem Wissenstand im Umgang mit Segel und Boot – werden die Kinder Jugendlichen in Theorie und Praxis von sechs Betreuern unterwiesen. Aber auch Spiel und Spaß kommen nicht zu kurz. Badestrand und Beachvolleyballfeld in der Nähe des Clubhauses bieten optimale Möglichkeiten zur sportlichen Freizeitgestaltung.
Michael Feuß ist der Leiter des Camps. Er ist seit neun Jahren als Sportwart und Trainer beim SCES tätig und bei Regatten auf dem Ellertshäuser See, dem größten See Unterfrankens, Schiedsrichter und Wettfahrtsleiter. „Segeln lernt man auf dem Wasser“, deshalb geht es in dem Kurs täglich in die Boote.
Allerdings wird auch die Theorie nicht vernachlässigt. So gibt es jeden Morgen, bevor die kleinen Boote startklar gemacht werden, Unterricht über Wind und Wetter, Ausweich- und Regattaregeln. Und dass Knoten binden und lösen ganz wichtig ist, merken die Kinder spätestens, wenn sie mit ihren Booten von der Anlegestelle aus starten wollen.
Ganz unterschiedliche Voraussetzungen bringen die Kinder und Jugendlichen für den Segelsport mit. Allen gemeinsam ist die Freude am Aufenthalt in der Natur. „Als Einstiegsalter für den Segelsport gilt etwa das achte Lebensjahr“, sagt Feuß. Denn die Kinder müssen ja die Theorie verstehen und auch schwimmen können. Kinder, deren Eltern oder Großeltern selbst segeln, werden allerdings schon ab sechs Jahren zu den Trainingseinheiten im SCES zugelassen.
„Mein Opa ist hier im Club, bei unserer Familie liegt das Segeln im Blut“, sagt die zehnjährige Franziska selbstbewusst. Sie kommt schon ganz allein zurecht, als es gilt, ihr Boot für das Einbringen ins Wasser fertig zu machen. Franziska ist eines der rund 35 Kinder und Jugendlichen unter den 210 Mitgliedern.
Feuß ist im Motorboot immer mit auf dem See, wenn die Kinder ablegen. Das gibt ihnen zusätzliche Sicherheit.
Während des Jahres werden bis zu 15 Trainingstage für Kinder und Jugendliche beim SCES angeboten. Auch an der Herbst- und Frühjahrsregatta dürfen Jugendboote teilnehmen. Im Gegensatz zu diesen Regatten bietet den Jugendlichen die Pfingstregatta zum Abschluss des Camps noch ein besonderes Highlight: Eine offizielle Ranglistenregatta.