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GEROLZHOFEN
Operateur und Uni-Dozent geht
Chefarzt Dr. Marc Schargus verlässt die Gerolzhöfer Augenklinik und geht in eine der größten Augenkliniken Norddeutschlands in Hamburg.
Foto: Finster | Chefarzt Dr. Marc Schargus verlässt die Gerolzhöfer Augenklinik und geht in eine der größten Augenkliniken Norddeutschlands in Hamburg.
Norbert Finster
Norbert Finster
 |  aktualisiert: 05.04.2018 02:36 Uhr

Mit Dr. Marc Schargus verlässt zum 31. März ein hoch qualifizierter Augenmediziner seine bisherigen Wirkungsorte in Schweinfurt und Gerolzhofen. Eigentlich ist er nach eigenem Bekunden ein Liebhaber kleinerer fränkischer Landstädte, doch jetzt zieht es ihn in den hohen Norden der Republik.

Am 1. Juni 2018 wird er seine Tätigkeit als Chefarzt der Augenklinik Asklepios Nord in Heidberg im Norden von Hamburg aufnehmen. Mit 60 Betten ist diese Klinik eine der größten in Norddeutschland.

Damit wird Dr. Schargus auch seinen bisherigen Arbeitgeber, die Ober-Scharrer-Gruppe mit Sitz in Fürth verlassen. Sie betreibt sowohl die Augenklinik in Gerolzhofen unter dem Dach der Geomed-Kreisklinik als auch eine Praxis im Medizinischen Versorgungszentrum (MVZ) Schweinfurt. In diesen Einrichtungen war Schargus seit 2015 Chefarzt beziehungsweise medizinischer Leiter. In Schweinfurt behandelte er die Patienten ambulant, in Gerolzhofen stationär. Jeweils am Montag und Mittwoch führte er in Gerolzhofen bis zu zehn Operationen durch.

Neue OP-Verfahren etabliert

Die Klinik, so sagt er im Gespräch, wird er mit einem weinenden und einem lachenden Auge verlassen. Weinend, weil es in Gerolzhofen gelungen sei, innerhalb von drei Jahren die Fallzahlen auf 800 zu verdoppeln. Es sei auch gelungen, neue OP-Verfahren in Gerolzhofen zu etablierten wie etwa Hornhauttransplantationen und Glaukom-Eingriffe.

Die zehn Betten der Augenklinik Schweinfurt-Gerolzhofen im nördlichen Trakt der Kreisklinik waren nach Auskunft des scheidenden Chefarztes gut belegt.

Das lachende Auge des Marc Schargus besteht auf der neuen Herausforderung in leitender Funktion an einem großen Haus. Das gab letztlich den Ausschlag für seinen Weggang.

Auch in Forschung und Lehre tätig

Während seiner Zeit in Gerolzhofen hat sich der Mediziner auch wissenschaftlich betätigt. Er untersuchte eine der häufigsten Augenveränderungen, das trockene Auge. Aus den Ergebnissen seiner Forschung entstand der Vortrag „Die altersbedingte Makula-Degeneration – Fortaschritte bei der Behandlung der häufigsten Erblindungsursache in Deutschland“.

Mit diesem Vortrag vor der hohen Fakultät der Heinrich-Heine-Universität in Düsseldorf hat der heute 42-Jährige am 19. Januar 2017 sein Habilitationsverfahren erfolgreich abgeschlossen. Seitdem hält er neben seiner Tätigkeit in Schweinfurt und Gerolzhofen auch regelmäßig Lehrveranstaltungen für Studenten an der Universität Düsseldorf ab. Diese Tätigkeit als Privatdozent wird er auch von Hamburg aus fortsetzen.

Klinikbestand gesichert

Auf den Fortbestand der Augenklinik Gerolzhofen, eine Planklinik der Ober-Scharrer-Gruppe, wird der Weggang des Mediziners keinen Einfluss haben. Die schon seit etwa sechs Jahren in Gerolzhofen ansässige Gruppe will den Standort unbedingt halten, versichert Sibylle Stauch-Eckmann, Vorsitzende der Geschäftsführung. Solange es keinen neuen Chefarzt gibt, werden Kollegen aus Fürth, Nürnberg und Bamberg in Gerolzhofen operieren. Sie stehen alle im Rang von ärztlichen Leitern. Die Versorgung der Patienten werde also in bisheriger Qualität erhalten bleiben, sagt Stauch-Eckmann. Mit Dr. Marc Schargus verliere man allerdings einen „herausragenden Arzt.“

 
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