Laut Ordnungsreferent Jan von Lackum liegen der Stadt inzwischen mehrere Beschwerden vor. Die erlaubte Lautstärke von höchstens 80 Dezibel sei zeitweise offenbar deutlich überschritten worden
Von 9.30 bis 22.30 Uhr beschallt
Von 9.30 bis 22.30 Uhr sei „der Stadtteil Deutschhof mit Beatmusik von entsprechend störender Lautstärke besonders der Basstöne beschallt worden“, schreibt ein Anwohner aus der Nussbergstraße dem Ordnungsamt der Stadt und dieser Zeitung. Zum Abend hin sei der Schallpegel noch einmal erheblich gestiegen. Selbst bei geschlossenem Fenster habe man kaum die Abendnachrichten in Fernseher verfolgen können. Der Mann bittet die Stadt „dringlich“, bei künftigen Freiluftveranstaltungen Auflagen zur zulässigen Schallemission zu machen und diese auch zu überwachen.
Auflage: Nicht mehr als 80 Dezibel
Eine Emissionsschutzauflage hat es laut von Lackum gegeben: Maximal 80 Dezibel hätte die Lautstärke betragen dürfen. Dieser Wert sei laut Messungen der Polizei teils erheblich überschritten worden. Unter dem Titel „Verlauf dich nicht“ fand die Open-Air-Party auf dem Waldgelände am Almrösl nach dem Auftakt im vergangenen Jahr heuer zum zweiten Mal statt.
Veranstalter war der Schweinfurter Felix Seufert von „Flauschig Records“.
Ein Bußgeld könnte die Folge sein
Bei der Polizei seien mehrere Beschwerden von Anwohnern eingegangen, sagt der Ordnungsreferent. Diese werde eine Ordnungswidrigkeitsanzeige vorlegen und die Stadt prüfen, ob sie dem Veranstalter ein Bußgeld auferlegt. Der Vorfall könne unter Umständen die Folge haben, dass die Veranstaltung nächstes Jahr nicht mehr genehmigt werde.
Seufert: Polizeimessung mit ungeeichtem Gerät sagt nichts aus
Veranstalter Seufert weist den Vorwurf, es sei zu laut geworden, entschieden zurück. Die Messung der Polizei mit ungeeichtem Gerät sage nichts aus. Die Anlage sei am Vortag vom Techniker korrekt eingemessen worden, Veränderungen daran seien am Veranstaltungstag gar nicht möglich gewesen. Unmittelbare Anrainer hätten sich nicht beschwert, sondern gelobt, wie gut das Gelände anschließend gesäubert worden sei.
Seufert beschwert sich seinerseits über die Polizei, die Kontrollen von kontrollierte Personen weitab des Open-Air seien mit diesem in Verbindung gebracht worden seien. Er will sich gegen einen Beamten beschweren, der ihm gesagt habe, er werde dafür sorgen, dass das Open-Air nächstes Jahr nicht mehr stattfindet.
im übrigen stimme ich "ticktricktrack" zu.
Wir brauchen mehr davon in Schweinfurt. Und mehr solche Veranstalter, die auch mal was riskieren. Da kann auch mal was schief gehen. Daraus darf aber nicht sofort ein Staatsakt gemacht werden.
Im Anschluss muss man sich hinsetzen und eine gemeinsame Linie finden, damit es beim nächsten Mal noch besser läuft.
Gerade in dieser Zielgruppe haben wir deutlich zu wenig in SW.
Ich empfehle aber auch alle verbal abzurüsten. Gerade auf Facebook wird schon wieder der Untergang der Stadt beschworen, weil Einzelne sich beschwert haben.
Es wird in dem Fall sicher nichts so heiß gegessen, wie es gekocht wird.
Und im übrigen: da beschweren sich alle, dass "die Jugend" immer später weggeht, dann gibt es eine Tagesveranstaltung bis 22:30 Uhr und dann ist es auch wieder nicht recht. Was denn nun?
Ralf Hofmann
Wenn sich dann noch ein Erfüllungsgehilfe dazu herablässt, diese Äusserung zu leisten, so sieht man, wie weit wir hier in D sind.
Diejenigen, die am lautesten stänkern, denen wird Gehör gewährt. Diejenigen, die einfach nur Spass am Leben haben möchten, werden gemassregelt und gegängelt.
Der Vorredner hat Recht. Die Veranstaltung war angekündigt und genau darauf hin haben die Ersten schon die Spassbremse getreten, bevor noch richtig was "passiert" ist. Man muss auch mal was "aushalten" können (oder wollen)
Alles ist zeitlich begrenzt, man kann auch mal fünfe gerade sein lassen.
Aber so mancher Deutscher Zeitgenosse hat halt immer Recht und muss das leben.
Nicolas Lommatzsch, Schweinfurt