
Der Röther Trachtlerfasching lebt - zumindest auf dem Bildschirm. Mit einem actionreichen Video in Kurzspielfilmlänge zeigen die Akteure des Röthleiner Trachtenfaschings: "Wir sind noch da, es gibt uns noch" erläutert Florian Kress beim Actiondreh an einem der beiden Drehsamstage.
Als im Spätsommer 2020 allen klar wurde, erzählt Kress weiter, dass wohl die Sitzungen des beliebten Trachtenfasching erneut der Corona-Pandemie zum Opfer fallen werden, überlegten sich die Akteure in fröhlicher Runde kurzerhand eine Alternative zum "nix machen".
"Anpacken und durchziehen" lautete die Devise und so flimmern die Narren zum 20. Bestehen ihres Trachtenfaschings diesmal im gewohnt persönlichen und familiären Flair per Videofilm in die Wohnzimmer ihrer Fangemeinde
Am ersten Drehtag ist es ziemlich kalt. Statt Schunkelei im Trachtenheim wird diesmal rund um die Grundschule, der "närrischen Unkenbacharena", frei nach dem Motto "Veitshöcheim war gestern - Röadla ist heute" geblödelt und gedreht. Versammelt hat sich ein Großteil der Creme de la Creme des Röther Trachtenfaschings. Die "üblichen närrischen Verdächtigen" laufen bibbernd zu Hochformen auf, wenn Kameramann Marco Ziegler mit der Filmkamera "Action" verkündet und die rasende Reporterin Emma Gill ganz in pink ihr Mikrophon zückt.
Der merkwürdiger Staubsaugervertreter Matthias Planitzer saugt schnell noch den Dreck vom roten Teppich, den "Fritze Reinhold" (Dominik Wegner) hinterlassen hat. Die Menge tobt, die erfolgreichste und älteste Schlagerband Deutschlands, die "B-Migos", Uwe Gill und Rainer Dorsch, haben extra ihre "Golden Tour" für einen Auftritt in Röthlein unterbrochen und nahen nun im Van.
Fan Olaf Patzwaldt, dessen Sohn DJ Marco optisch und akustisch für den Videodreh alles ins rechte Licht gerückt hat, ist nicht mehr zu halten und schleudert den B-Migos "Uwe ich will ein Kind von dir" entgegen. Diesen Running-Gag kennt man im Röther Fasching allerdings sonst von Doris Gill, doch die hat ja bereits ein Kind vom Uwe und außerdem diesmal ganz anderes im Kopf. 2022 ist sie nämlich zumindest filmtechnisch im närrischen Reich ihrer Wünsche gelandet und endlich die echte Bürgermeisterin von Röthlein, während der entthronte Rathauschef Peter Gehring ganz in Trump'scher Verschwörungsmanier was von Fake News faselt.
Weitere illustre Gestalten haben ihren Auftritt: Hausmeister Heiko "Buffi" Buff ist mittlerweile größenwahnsinnig, wähnt er sich doch im Schlepptau mit Christoph "Frodo" Blach als einzig "wahren" Hausmeister. Steffen Kaiser hat einen seiner gefeierten Auftritte, diesmal als geistlicher Beistand Monsignore Nägerle, dazu linsen immer wieder zwei skurrile Bären aus dem Gebüsch. Lena - Werner Lang - Götz ist stellvertretend für die vielen treuen Fans der Sitzungen geladen und Trachtenvorstand Albert Hein nietet als Koch einfach mal so die rasende Reporterin Emma Gill um - ein Wahnsinnsstunt übrigens - mit dem "Papamobil". Die hat sich nämlich den Hals nach einem mysteriösen Fahrradfahrer namens Habenichts (Linus Trapp) verrenkt, während eine waschechte Paparazzi der örtlichen Presse durch den Filmdreh stolpert.
Zum Glück geht alles glimpflich ab und so gibt es zum Abschluss noch die Koniferen Lisbeth und Dorothee (Steffen Kaiser und Florian Kress) - Röthleins Antwort auf Waltraud und Mariechen und die drei Mädels vom Schlittenberg (Leah Braun, Alisha Butler, Lara Warmuth), die sich diesmal das Dorfgeplauder der Jugend schenken, dafür aber ‚ne - natürlich Corona konforme - Partysause gönnen, in der zu guter Letzt das Vielseitigkeitstalent Markus Korb seine Gitarre zückt. Und so erklingt zum Finale auf in der "Unkenbacharena" der närrische Gesang "Ole Ola - du kannst hingehen wo du willst, es sind schon Röider da".
Das Video von Marco Ziegler (Licht Ton Videotechnik Schweinfurt) ist ab sofort auf der Homepage des Röthleiner Trachtenvereins unter www.vtv-roethlein.de zu sehen.