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Oberspiesheim
Ohne Annäherung kein Frieden
Am Volkstrauertag gedachte man in Oberspiesheim der Gewaltopfer aller Nationen. Das Gedenken fand im Beisein einer Bundeswehrabordnung aus der Mainfranken-Kaserne Volkach statt.
Foto: Leo Stöckinger | Am Volkstrauertag gedachte man in Oberspiesheim der Gewaltopfer aller Nationen. Das Gedenken fand im Beisein einer Bundeswehrabordnung aus der Mainfranken-Kaserne Volkach statt.
Leo Stöckinger
 |  aktualisiert: 18.11.2021 02:22 Uhr

Mit einer Veranstaltung am Kriegerdenkmal in Oberspiesheim hat die Soldatenkameradschaft Unter-/Oberspiesheim am Vortag des Volkstrauertages der Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft gedacht sowie zum Frieden gemahnt. Gemeinderat Kurt Greß konnte Vertreter aus Politik und Gesellschaft sowie eine Abordnung der Patenkompanie der Gemeinde Kolitzheim aus der Mainfranken-Kaserne aus Volkach begrüßen.

Der Kompaniechef der 7. Kompanie des Logistikbataillons 467, Major Michael Utsch, stellte in den Mittelpunkt seiner Rede Gedenken, Versöhnung und den Willen zum Frieden. "Es ist keine Floskel, wenn wir an diesem Tag aller Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft gedenken. Wir denken an die gefallenen Soldaten aller Länder und aller verfolgter Minderheiten." Utsch mahnte: "Wir tragen die Verantwortung dafür, dass sich das Geschehene nicht wiederholt und sind verpflichtet, alles daran zu setzen, zukünftige Opfer zu verhindern."

Ein besonderes Anliegen von ihm war sein Rückblick auf den Bundeswehreinsatz in Afghanistan. Er führte aus, dass mehr als 90 000 Soldatinnen und Soldaten dort waren. "Das bedeutete mehr als 150 000 Mal Abschied nehmen von Partnern, Freunden und Familien. 59 von uns kamen nicht zurück. Sie haben zusammen mit unzähligen Zivilisten den höchsten Preis gezahlt, den ein Mensch zahlen kann." Der Frieden lasse sich nicht mit militärischen Einsätzen herbeizwingen, es sei vielmehr ein langer Prozess, in dem sich Menschen und Völker annähern müssten, so der Offizier.

Deutliche Worte fand auch Gemeinderat Kurt Greß: "Friede ist nicht selbstverständlich, die Botschaft des Volkstrauertages ist nach wie vor eine starke Botschaft – Gedenken und Mahnung." Greß forderte auf, "allen entgegenzutreten, die das Unrecht vergessen machen wollen und mit Hass und Hetze Stimmung machen wollen".

Nach den Ausführungen folgte das Totengedenken. Zur Kranzniederlegung spielten die Oberspiesheimer Musiker das Lied "Ich hatt' einen Kameraden". Es ist ein Lied ohne Worte, das alljährlich das Gedenken am Volkstrauertag begleitet.

Zum würdigen Rahmen trugen die Fahnenabordnungen der Soldatenkameradschaft und der Feuerwehr bei, ebenso wie Mitglieder der örtlichen Feuerwehr, die mit Fackelträgern während der Gedenkfeier Spalier standen.

 
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