Der Neubau erinnert auf den ersten Blick nicht an eine Kläranlage, jedenfalls nicht im klassischen Sinn: Nach gut zweijähriger Bauzeit wurde bei Geldersheim das moderne Verwaltungs- und Betriebsgebäude des Abwasserzweckverbandes (AZV) Oberer Werntalgemeinden eingeweiht. Der komplett umgestaltete Eingangsbereich überzeugt mit naturnahem Look und ökologischem Anspruch, nicht nur bei der Abwasserreinigung. 3,6 Millionen Euro hat das Projekt insgesamt gekostet. Trotz Preissteigerungen in den vergangenen Jahren wurde der Kostenrahmen eingehalten. Den ökumenischen Segen trugen die Geldersheimer Pfarrer Markus Grzibek und Martin Bauer bei.
Die erste Verbandssitzung ist im Sommer bereits gehalten worden. Verbandsvorsitzender Willi Warmuth begrüßte nun einige Prominenz zur offiziellen Eröffnung, darunter Landrat Florian Töpper ebenso wie manchen Verbandsrat und Bürgermeisterkollegen. Vertreter der Schweinfurter Planungsbüros BWG/RWP, der ausführenden Firmen, des Wasserwirtschaftsamts und der Rhön-Maintal-Gruppe RMG waren ebenfalls präsent. Deren Chef Reinhold Stahl hat lange Jahre selbst den AZV geleitet, der wie die RMG früher von Poppenhausen aus verwaltet worden ist.
Bei Geldersheim gibt es nun Platz für 21 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen, rund um Daniela Sell als Geschäftsleiterin sowie Jürgen Seufert als technischen Betriebsleiter. Dazu gesellen sich Besprechungszimmer, Sitzungssaal und Archiv. Seit 1960 wird das Abwasser von insgesamt 18 Gemeindeteilen der Verbandsmitglieder gereinigt. 2009 wurde die Abwasserbeseitigung der Kommunen komplett an den AZV übertragen, mit entsprechendem Wartungs-, Investitions- und Verwaltungsaufwand. Allein 160 Kilometer Ortsnetze werden betreut und eine Million Kubikmeter Wasser jährlich gereinigt.
Geplant ist eine Freiflächen-PV-Anlage im Außenbereich, auch das Haus selbst setzt hohe ökologische Standards, mit Holzbauweise, Wärmepumpe, Gründach und PV-Anlage, moderner Lüftung und energieeffizienter Ausstattung. Warmuth wünschte dem Betrieb einen entsprechenden "Flow".