
Ein Leben lang konnte er es nicht lassen und blieb trotz seines beruflich bedingten Wegzuges seinem Heimatdorf Frankenwinheim verbunden. Zu seinem Steckenpferd zählte von je her die Dichtkunst und hier lag ihm besonders das Weitertragen der Mundart am Herzen. Viele seiner Gedichte sind deshalb in Mundart verfasst. Auf vielfältigen Wunsch von mehreren Ortsbewohnern machten sich Fritz Röll und seine Frau Hildegard daran eine Auswahl für einen Gedichtband zusammen zu fassen.
Diesen Gedichtband konnte nun Fritz Röll im Kreise seiner Familie an Bürgermeister Herbert Fröhlich und den Gemeinderat bei einem kleinen Empfang im Begegnungszentrum übergeben. Im ersten Teil des Gedichtbandes geht es um Frankenwinheimer Begebenheiten wie „Dia old Jüdaschuel“ oder einen großen Sohn der Gemeinde „Rudolph von Scherenberg“. Doch er zauberte auch aus der Geschichte der Gemeinde einzelne Fakten heraus und wob eine Geschichte darum. Dabei erinnert Röll in seinem Gedicht „Das Römer-Böcklein“ an Bodenfunde oder eine Geschichte wie die Gemeinde zu einem Wallfahrtsort aufsteigen sollte.
Spiegelbild der fränkischen Heimat
Bürgermeister Herbert Fröhlich beschrieb die Sammlung treffend mit amüsant – lesenswert – liebenswert. Die Gedichte und Geschichten bringen einen zum schmunzeln, bewahren unsere fränkische Mundart und bringen ein Spiegelbild unserer fränkischen Heimat deutlich vor Augen. Fritz Röll greift dabei gekonnt einzelne Sachverhalte heraus und flocht dabei häufig typisch fränkische Begriffe und Redensarten in seine Gedichte ein. Auch so mancher mahnende Zeigefinger fällt nicht jedem unbedingt beim ersten Lesen auf.
Es darf geschmunzelt werden und so mancher jüngere Zeitgenosse wird sich von Älteren den einen oder anderen Begriff sicherlich erst erläutern lassen müssen, um den Sinn zu verstehen. Zum Beispiel: „Raachawaddr, dr Genstempl, dr Pöstlesjaacher, unner Schtütz“. Der Titel des Buches „Ölla Fanster auf, da flöicht a Sook!“ erinnert an eine Begebenheit in der ein Bauer um 1910 den ersten Zeppelin am Himmel über dem Dorf erblickt und seine Nachbarn auf dieses Ereignis hinweisen wollte.
Erinnerung an die Theaterstücke
Herbert Fröhlich erinnerte in seiner Dankesrede auch an die beiden Theaterstücke „äs Bärbala vo Brünscht“ und „Katrin und der schwedische Obrist“ aus der Feder von Fritz Röll, die von Heinz Köpl beziehungsweise von Silvia Kirchhof mit großem Erfolg auf die Theaterbühne gebracht wurden. Natürlich lies es sich Fritz Röll nicht nehmen einige Kostproben aus seinem Gedichtband vorzutragen. Die musikalische Umrahmung der Feierstunde lag in den Händen von Fridolin Roth.