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Schweinfurt
Oberbürgermeister Sebastian Remelé besuchte Göteborg
Die Schweinfurter Delegation zeigte sich beim Rundgang durch die moderne SKF Fabrik in Göteborg sehr beeindruckt. Auf dem Foto (von links): Produktionsleiter Niklas Udgren, Wirtschaftsförderin Pia Jost, SKF Pressesprecher Theo Kjellberg, Oberbürgermeister Sebastian Remelé, Ordnungsreferent Jan von Lackum, D-Fabrik Werkleiter Kostadin Kostavski, Manager Produktionssysteme Torsten Nordgren, SKF GmbH Geschäftsführer Harald Speck und Managing Director SKF Sweden and Country Manager Ajay Naik.
Foto: Kwok-Keung Cheng | Die Schweinfurter Delegation zeigte sich beim Rundgang durch die moderne SKF Fabrik in Göteborg sehr beeindruckt.
Bearbeitet von Helmut Hickel
 |  aktualisiert: 24.10.2019 02:10 Uhr

Die Stadt Schweinfurt hat sich in den letzten Jahren und Jahrzehnten weiterentwickelt. Weg vom reinen Industriestadt-Image hin zu einer weltoffenen Stadt mit Kunst und Kultur. Nichts desto trotz bleibt die Industrie das Herzstück Schweinfurts. Um auch künftig von ihr profitieren zu können, ist es Aufgabe der Stadt, den Standort Schweinfurt attraktiv zu halten und Kontakte zu den Mutterkonzernen zu pflegen. Aus diesem Anlass reiste Oberbürgermeister Sebastian Remelé in Begleitung von Ordnungsreferent Jan von Lackum und Wirtschaftsförderin Pia Jost laut einer Pressemitteilung für drei Tage nach Göteborg, dem Hauptsitz der Firma SKF.

Gleich am ersten Tag stand ein wichtiges Thema auf der Tagesordnung. Im SKF Head Office ging es um die aktuelle Situation von SKF und die technologischen Entwicklungen, insbesondere der Transformation zur Industrie 4.0 und um die Digitalisierung. Dass es schon heute Produktionsstätten gibt, die nahezu voll automatisiert sind, wo Roboter fast alle anfallenden Tätigkeiten erledigen, zeigte sich eindrucksvoll bei einer Werksbesichtigung. Pro Schicht sind in einer solchen Halle noch etwa zehn Mitarbeiter beschäftigt.

Der zweite Tag führte die Delegation aus Schweinfurt in die Chalmers Technical University. Vertreter der Universität präsentierten deren Geschichte sowie die heutige Ausrichtung und die Schwerpunkt-Forschungsthemen. Seit 1994 ist die Universität eine Stiftungsuniversität. Zunächst als Experiment gedacht, erwies sich dies als Erfolgsmodell, ist die Universität heute doch eine weltweit hochangesehene Technische Universität, die in Rankings stets vordere Plätze belegt.

75 Prozent der Tätigkeit ist Forschung. Die restlichen 25 Prozent sind derzeit rund 11 000 internationale Studierende in Masterprogrammen. Die meisten nichteuropäischen Studenten kommen aus Indien, China und Pakistan. Die Universität unterhält zahlreiche strategische Partnerschaften mit Wirtschaftsunternehmen und arbeitet in Projekten mit SKF zusammen. Schwerpunkt der Zusammenarbeit mit der Industrie sind Forschung und Entwicklung, aber natürlich auch Fachkräftegewinnung.

Dass Zukunft auch Herausforderung ist, dazu tauschte sich Oberbürgermeister Sebastian Remelé mit Kent Viitanen, Präsident Bearing Operations SKF am Nachmittag aus. Die Digitalisierung und Industrie 4.0 wird Auswirkungen auf die Arbeitsplatzgestaltung haben, auch am Standort Schweinfurt. Daher muss es Ziel sein, gemeinsam mit der Belegschaft die Zukunft zu gestalten und den Transformationsprozess erfolgreich zu bewältigen. Zum einen muss die Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens erhalten und ausgebaut werden, gleichzeitig müssen aber auch die Beschäftigten bei der Bewältigung dieser Herausforderungen mitgenommen und für die Notwendigkeit der eigenen Veränderungsbereitschaft und Anpassungsfähigkeit sensibilisiert werden. Am Standort in Göteborg ist man bereits einige Schritte weiter, so dass diese Erfahrungen für den Standort Schweinfurt genutzt werden können und sollen.

Dass Göteborg und Schweinfurt prinzipiell vor den gleichen Herausforderungen stehen, zeigte sich bei einem Austausch der beiden Stadtoberhäupter. Anneli Rhedin, Oberbürgermeisterin von Göteborg empfing Oberbürgermeister Sebastian Remelé im Rathaus der mit über 570 000 Einwohnern zweitgrößten Stadt Schwedens. Auch hier sind Themen wie beispielsweise die Integration Zugewanderter zu meistern.

Was die Wirtschaftsförderung betrifft, ist Göteborg anders aufgestellt. Die Wirtschaftsförderungsgesellschaft Göteborg umfasst neben der Stadt Göteborg sechs weitere kommunale Gebietskörperschaften. Dennoch sind auch hier Parallelen zu finden. Eine zentrale Herausforderung Göteborgs der letzten Jahre bis Jahrzehnte war der Strukturwandel vom Werftenstandort zu einem modernen, innovativen Wirtschaftsstandort. Besonders interessant und auch impulsgebend war die Besichtigung des Lindholmen Science Parks, der mit einer E- bzw. Hybrid-Busstrecke angefahren wird. Darüber hinaus haben zahlreiche namhafte Unternehmen in den Park, der auf einem ehemaligen Werftsgelände entstand, investiert und arbeiten dort an Innovationen.

 
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