Viele Gernacherinnen und Gernacher verbinden mit dem alten Nussbaum im ehemaligen Kindergarten St. Franziskus Kindheitserinnerungen: Als Kind haben sie unter dem Nussbaum im Sandkasten des Kindergartens gespielt, vielleicht die Nüsse eingesammelt. Der Kindergarten besteht schon seit etwa zehn Jahren nicht mehr, aber das Haus Franziskus, wie der ehemalige Kindergarten jetzt heißt, ist Heimat für Komm-In und die Nachbarschaftshilfe Gernach. Gruppenstunden von Komm-In, die Spielenachmittage und Silencio finden dort statt.
Eine Begutachtung durch einen Sachverständigen hatte ergeben, dass es angebracht sei, die Windlast des schon recht alten Baumes zu reduzieren und auch die dürren Äste zu entfernen, teilte Nicolas Höfer, Leiter des Bauhofs der Gemeinde Kolitzheim mit. Es gab auch Stimmen, den Nussbaum zu fällen, weil der Anfall von Laub doch erheblich sei.
Die Gemeinde Kolitzheim verfolge aber die Strategie, Bäume möglichst lange zu erhalten, denn sie sind ökologisch wertvoll: sie filtern Stäube und Aerosole, sie binden Kohlendioxid und produzieren Sauerstoff, sind Lebensraum für viele Tiere, und, nicht zuletzt: sie spenden Schatten und senken die Luftttemperatur.
Daher habe man sich entschlossen, dem Nussbaum eine Chance zum Weiterleben zu geben, auch wenn er ein Loch im Stamm habe. Die geringere Windlast gibt die Sicherheit, dass er nicht unversehens umbricht und die umstehenden Gebäude schädigt. Es war nicht ganz einfach, die Äste zu kürzen. Man habe von der Eiergasse aus und vom Franziskusgarten aus die Äste in kleineren Abschnitten entfernen müssen, um keine Schäden - etwa an der Franziskusstatue - anzurichten.