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SCHWEINFURT
Nur Stroh im Kopf
Redaktion
 |  aktualisiert: 15.03.2013 12:04 Uhr

Gewiss, das neue Fantasy-Kinospektakel „Die fantastische Welt von Oz“ des Regisseurs Sam Raimi verspricht Zuvor-Niegesehenes. Doch wo spaziert der Blechmann, die Vogelscheuche oder der feige Löwe leibhaftig durchs Publikum und rappt mit ihm: „Wir geh'n den Weg“. Und wo haben die Freunde von Dorothy nicht nur mit der schwarzen Hexe, sondern auch mit plötzlich umstürzenden Kulissen zu kämpfen?

Theater ist live, das bewahrheitet sich wieder einmal beim Gastspiel des Wiener „Theater mit Horizont“. Mit seiner spannenden Musical-Version der fantastischen Erzählung „Der Zauberer von Oz“ von Frank Baum aus dem Jahr 1900 begeisterte es in vier Vorstellungen die jungen Zuschauer. Die sangen zusammen mit den Akteuren zum Schluss aus voller Kehle: „Heute ist unser Tag“.

Dorothy (Sarah Laminger) lebt mit ihrer Tante Em (Sigrid Frank, auch Hexe und Zauberer) und ihrem Onkel Henry (Clemens Handler, auch Vogelscheuche) auf einer Farm in Kansas. Bei einem Wirbelsturm schafft es Dorothy nicht, in den sicheren Sturmkeller zu flüchten, sie wird von der Gewalt in das wundersame Land Oz getragen. Inmitten eines prächtigen Bühnenbildes (Sigrid Frank und Petra Fiebig) können hier sogar die Pflanzen sprechen (Nikolaus Stich, auch Blechmann und Jürgen Kapaun, auch Löwe).

„Hier ist es zwar schön , aber ich will schnell wieder nach Hause“, stellt Dorothy fest. Die Blumen wiegen bedenklich ihre Köpfe: Da könne nur der Zauberer von Oz in der Smaragd-Stadt helfen, gefährlich könnte bei diesem Vorhaben die Hexe werden. Doch zum Glück lernt Dorothy ziemlich schräge Typen kennen, die sich jedoch schnell als gute Freunde erweisen. Clemens Handler und Gernot Kogler (Regie, Buch und Musik) und Jennifer Haslinger (Kostüme) haben diesen skurrilen Reisebegleitern originelle Gestalt gegeben und eingängige Auftrittssongs auf den Leib geschrieben.

Da ist die Vogelscheuche aus Stroh, die nur eines möchte: „Ein Hirn, ein Hirn“. Der eingerostete Blechmann braucht erst mal ein paar Tropfen Öl, um dann zu beklagen, dass ihm ein Herz fehlt: „Innen ganz hohl“. Stolz und selbstbewusst stellt sich der Löwe vor: „Ich bin ein König“. Doch schnell wird klar, dass er ein rechter Hasenfuß ist, ihm fehlt es an Mut. Mit dieser schlagkräftigen Truppe macht sich Dorothy auf zum Zauberer von Oz.

Zum Schluss der Geschichte ist Dorothy wieder bei Tante und Onkel in Kansas und ihre Freunde erhalten, was sie sich sehnlichst wünschen - aber schon längst besitzen: Die Vogelscheuche einen Verstand, der Blechmann ein Herz und der Löwe eine große Portion Mut.

Manfred Herker

 
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