Es ist jedes Jahr ein großer Moment, der Auftritt des Nürnberger Christkindes auf dem Schweinfurter Weihnachtsmarkt. Traditionell mit goldener Krone, blonden Korkenzieherlocken und im weiß-goldenen Gewand begrüßte das Christkind vom Rathausbalkon herab die Besucherinnen und Besucher. Auch Oberbürgermeister Sebastian Remelé war da.
Die Schülerin Nelli Lunkenheimer wurde heuer zum Nürnberger Christkind gewählt. "Es ist ein total schönes Ehrenamt", sagt sie. Mit den Menschen in Kontakt zu kommen, reizt sie besonders. Selbstverständlich sei Weihnachten ihr liebster Feiertag, meint sie schmunzelnd. Diesen verbringt sie mit der Familie bei ihrem Großvater. "Es wird gemeinsam gespeist, danach gibt es die Bescherung, und anschließend wird feierlich Klavier gespielt."
Als Christkind möchte Nelli Lunkenheimer den Zauber von Weihnachten verbreiten. Auf dem Schweinfurter Weihnachtsmarkt ist ihr dies eindrucksvoll gelungen. Traditionell sprach sie den Prolog des Dramaturgen Friedrich Bröger, den dieser 1948 schrieb, als der Nürnberger Christkindlesmarkt zum ersten Mal nach dem Zweiten Weltkrieg seine Pforten öffnete. Die Zeilen des Prologs sind heute angesichts der zahlreichen globalen Krisen mehr denn je allgegenwärtig. So heißt es: "Die Kinder der Welt und die armen Leut’, die wissen am besten, was Schenken bedeut’."
Auch um das Miteinander geht es im Prolog: "Das Christkindl lädt zu seinem Markte ein, und wer da kommt, soll willkommen sein." Vom Rathausbalkon ging es dann hinab zu den Besucherinnen und Besuchern des Weihnachtsmarkts. Dort konnten sich die Kinder der Reihe nach anstellen und dem Nürnberger Christkind ihre Weihnachtswünsche verraten. Ein kleiner Junge möchte ein Fahrrad haben, andere hatten Glück und Gesundheit auf ihren Wunschzettel geschrieben.