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SCHWEINFURT
Noch viele große Hausaufgaben
Kämpferisch: „Wir machen im Freistaat Integration, wie es sie nirgendwo gibt“, sagt Gerhard Eck. Der 58-jährige Pusselsheimer will zum fünften Mal als Direktkandidat der CSU ins Münchener Maximilianeum einziehen.
Foto: Anand Anders | Kämpferisch: „Wir machen im Freistaat Integration, wie es sie nirgendwo gibt“, sagt Gerhard Eck. Der 58-jährige Pusselsheimer will zum fünften Mal als Direktkandidat der CSU ins Münchener Maximilianeum ...
Irene Spiegel
 |  aktualisiert: 02.04.2019 12:18 Uhr

Gerhard Eck spart kein Thema aus, nur über eines redet er nicht: mit wem die CSU nach der Landtagswahl wohl eine Koalition eingehen wird. „Man soll das Fell des Bären erst verteilen, wenn er erlegt ist“, weiß der fachkundige Waidmann und tätschelt seine treue Jagdhündin Unja. Sie begleitet den Staatssekretär oft auf Termine, auch jetzt im Wahlkampf. Eck möchte zum fünften Mal als Direktkandidat der CSU ins Münchener Maximilianeum einziehen.

Selbstbewusste Prognose

Ob er Sorge hat, sein Direktmandat zu verlieren? Nach der aktuellen Prognose kommt die CSU ja nur noch auf 35 Prozent. Für so eine Frage hätte man bei der letzten Landtagswahl 2013 wohl unverständliches Kopfschütteln geerntet. Damals holte die CSU nach einem kurzen Tief wieder 49 Prozent im gesamten Land. Und der Pusselsheimer hatte sich selbstbewusst zu der gewaltigen Prognose verstiegen, dass man damit noch nicht ganz zur alten Stärke zurückgekehrt sei, aber in fünf Jahren seien ja wieder Wahlen.

Und nun Herr Eck? „Ich hoffe, dass wir noch einen Sprung nach oben machen“, sagt er jetzt. Seine Aussage nimmt er aber nicht zurück: „Damals hat sie ja gestimmt.“ Inzwischen habe sich die Welt aber verändert und Deutschland eine Flüchtlingssituation wie noch nie zuvor erlebt. Millionen Menschen seien ins Land gekommen, 80 Prozent von ihnen über Bayern. „Und keiner musste auf der Straße schlafen.“ Kein anderes Land habe das besser hingekriegt.

Eck: „Die CSU steht für Asyl“

Dass die bayerische CSU trotzdem auf ein historisches Tief abgestürzt ist, daran sei nicht Seehofer schuld („Der ist in Berlin Innenminister“) und auch nicht Söder („Der kann nicht mehr leisten, als er tut“). Eck hat dafür eine andere Erklärung: „Es wurden viele positive Dinge nur verkürzt wiedergegeben und alles Negative aufgebläht.“ Und das ärgert ihn. Denn „die CSU steht für Asyl“. Allerdings, das schiebt er gleich nach, werde man auch für eine konsequente Durchsetzung des Rechts sorgen. Dazu gehöre die Sicherung der Grenzen, „da werden wir massiv dranbleiben“. Und was die umstrittenen Ankerzentren angeht, hält Eck diese „für alle Seiten von Vorteil“, weil die Asylverfahren dort schneller abgewickelt werden könnten.

Als Staatssekretär im Innenministerium ist die Innere Sicherheit Ecks „Leib- und Magenthema“. Viele Millionen würden hier investiert, damit die Menschen „geborgen und sicher“ leben könnten. „In Bayern haben wir die besten Bilanzen.“ Und nicht nur hier, meint Eck mit Verweis auf die Wirtschafts- und Finanzkraft oder auf den Sozial- und Bildungsbereich. „Kein Land steht besser da.“

Beim Blick auf seinen eigenen Stimmkreis ist Eck genauso zufrieden: „Wir können glücklich sein über das Erreichte.“ Dank Städtebauförderung sei Schweinfurt von einer monotonen Industriestadt zu einer attraktiven Kulturstadt geworden. Darauf dürfe man sich aber nicht ausruhen, sondern die Stadt als Bildungsstandort weiterentwickeln. „Das ist für mich die größte Herausforderung.“ Vieles sei bereits im Gange. Als Beispiele nennt Eck den i-Campus („Darauf bin ich stolz) oder die i-Factory („Ein Segen für die Zukunft des Mittelstands“).

Neue Konzepte

Und überhaupt: Eck sieht die gesamte Region im Aufwärtstrend – auch dank vergangener Investitionen in die Verkehrserschließung. Die A 70 nennt er die Hauptschlagader der Region, und die lange umkämpfte A 71 nach Thüringen erweise sich als wichtige Verkehrsachse. Als Franke, der sein „ganzes Herzblut“ einsetzt, wirbt Eck für die ländliche Region: „In 90 von 100 Punkten sind wir besser als die Ballungszentren.“ Allerdings, das räumt er ein, brauche es neue Konzepte für mehr Wohnungen, Eigentum und moderne Mobilität. Das gehe aber nicht mit so „einfachen Plattitüden“ wie der Forderung nach Reaktivierung der Steigerwaldbahn. „Wir brauchen eine intelligente Infrastruktur“, sagt Eck und erkennt selbst, „das ist noch eine große Hausaufgabe.“

Bierdeckel zur Landtagswahl, CSU, Gerhard Eck.
Foto: Irene Spiegel | Bierdeckel zur Landtagswahl, CSU, Gerhard Eck.
 
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