Zum 150. Geburtstag von Jean Sibelius spielen die Bamberger Symphoniker um 19.30 Uhr am Freitag, 20. Februar (Konzertmiete I und freier Verkauf), Poul Ruders' „Tundra“, eine „Hommage a Jean Sibelius“, die vor genau 25 Jahren, zum 125. Geburtstag des Komponisten, geschrieben wurde. Das Werk zitiert in seinem 25. Takt unauffällig einen Akkord aus Takt 25 von Sibelius' Symphonie Nr. 4. Diese 1911 vollendete Vierte ist von den Spuren eines nur in Skizzen überlieferten Liedes gezeichnet, aber ohne die Worte: aus Edgar Allan Poes Gedicht „The Raven“.
Poes „Rabe“ wird einem Mann, der seine verstorbene Geliebte Lenore betrauert, in tiefer Nacht zum Boten der Hoffnungslosigkeit: „Nimmermehr“ wiederholt der Rabe auf die Fragen des Mannes, ob seine Seele Trost finden und er Lenore im Himmel wiedersehen werde. Am Ende sinkt die Seele des Erzählers in ewige Melancholie. Während aus Sibelius' Vierter die Trauer ob eines allerdings rein musikalisch artikulierten Verlustes klingt, sprengt Beethovens fünftes Klavierkonzert schon mit seinen Eingangstakten die erzwungene Innerlichkeit, der sich der Komponist zur Entstehungszeit kaum mehr erwehren konnte, da er beinahe gänzlich ertaubt war. Am Flügel Herbert Schuch, am Dirigentenpult Markus Stenz.
Markus Stenz ist Generalmusikdirektor der Stadt Köln und Gürzenich-Kapellmeister, außerdem Chefdirigent des Radio Filharmonisch Orkest und Erster Gastdirigent des Hallé Orchestra. Tourneen und Gastspiele führten ihn mit dem Gürzenich-Orchester unter anderem nach China und London. In Shanghai leitete Stenz die erste Aufführung von Richard Wagners „Der Ring des Nibelungen“ mit dem Gürzenich-Orchester und der Oper Köln.
Als Konzertdirigent hat Stenz unter anderem das Königliche Concertgebouw Orchester, Münchner Philharmoniker, Gewandhausorchester Leipzig, Berliner Philharmoniker, Tonhalle Orchester Zürich, Wiener Symphoniker, NHK Symphony Orchestra Tokyo, Staatskapelle Berlin, Philharmonische Staatsorchester Hamburg sowie die Sinfonieorchester von BR, HR, WDR und NDR geleitet. Auch in den USA arbeitete er mit mehreren Sinfonieorchestern.
Herbert Schuch hat sich mit seinen dramaturgisch durchdachten Konzertprogrammen und CD-Aufnahmen einen Namen gemacht. 2013 erhielt er den Echo-Klassik für die Aufnahme des Klavierkonzerts von Viktor Ullmann sowie Beethovens Klavierkonzert Nr. 3 mit dem WDR Sinfonieorchester. 2012 war er für seine Aufnahme der Quintette für Klavier und Bläser von Mozart und Beethoven mit einem Echo-Klassik ausgezeichnet worden. Herbert Schuch arbeitet mit Orchestern wie London Philharmonic Orchestra, NHK Symphony Orchestra, Camerata Salzburg, Residentie Orkest Den Haag, Bamberger Symphoniker, Dresdner Philharmonie und mehreren Rundfunkorchestern. Er ist regelmäßig Gast bei Festspielen wie dem Kissinger Sommer. In Schweinfurt spielte er 2009 ein umjubeltes Solo-Rezital.