Der "Schwarze Montag", der starke Einbruch an den Aktienmärkten, hat auch den Runden Tisch beschäftigt, zu dem die VR-Bank Schweinfurt-Stiftung Stiftungen aus der Region eingeladen hatte. Die Veranstaltung, zu der ein Dutzend Verantwortliche gemeinnützigen Stiftungen gekommen waren, gibt es nunmehr seit zwei Jahren. Sie soll sich zu einem Netzwerk entwickeln und den Gedankenaustausch fördern.
Was alle Stiftungen umtreibt, ist der Niedrigzins, der so gut wie keine Erträge mehr erbringt, solange das Kapital auf Festgeldkonten angelegt ist. Um den Wert des Grundstockvermögens zu erhalten, fordert der Staat seit geraumer Zeit auf, auch ins Risiko zu gehen, beispielsweise auch auf dem Aktienmarkt tätig zu werden.
Frank Hefner, der Vorsitzende der gastgebenden Stiftung, empfiehlt das ausdrücklich, warnt aber vor dem Engagement in einzelne Werte. Fonds seien die richtige Entscheidung. Dabei sei es auch sinnvoll, auf Renten zu setzen. Mit dem Kursverlust der Aktien sei gerade ein Kursanstieg bei den Anleihen verbunden gewesen. Wichtig für die Stiftungen sei, dass sie der Aufsicht ein Anlagekonzept vorlegen. Damit sichern sich die Verantwortlichen ab.
Auch den Stiftungen droht der Negativzins. Bislang sind sie in der Region davon noch nicht betroffen.
Wegen der niedrigen Zinsen gibt es vor allem bei kleineren Stiftungen die Überlegung, sich in Verbrauchsstiftungen umzuwandeln. In der Region ist dazu noch kein Fall bekannt. Die Teilnehmer des Runden Tisches waren sich jedoch einig, dass bei einer Umwandlung gegen den Stifterwillen nicht verstoßen werden darf.
Den möglichen Stiftern wird geraten, ihre Stiftung bereits vor ihrem Ableben einzurichten, um möglichen Steuern zu entgehen.
Wegen der niedrigen Zinsen setzen die Stiftungen zunehmend auf Spenden.