Di., 7. Juli, 19.30 Uhr, 7 Euro Literarischer Soloabend mit Volker Ranisch. „Professor Unrat“ ist die Geschichte einer gesellschaftlichen Grenzüberschreitung und des damit verbundenen sozialen Abstiegs. Zugleich ist es auch die Geschichte einer großen, im Grunde aber unmöglichen Liebe. Gymnasialprofessor Raat – in Schule und Stadt nur „Unrat“ genannt, folgt eines Abends seinen Schülern heimlich ins Hafenvarieté „Zum blauen Engel“. Hier trifft er auf die verführerische Tingeltangel-Sängerin LolaLola. Unrat verliert sein Herz, und bald darauf sein Amt. Er heiratet Lola und benutzt ihre Attraktivität, um an der Stadt und den Schülern Rache zu üben. Doch der triumphale Moment, in dem er glaubt, alle Widersacher besiegt zu haben, ist auch der Moment seines Scheiterns. Der Roman bescherte Heinrich Mann seinen größten Erfolg. In der Verfilmung „Der blaue Engel“ mit Marlene Dietrich und Emil Jannings gelangte das Werk zu Weltruhm. Der Theaterabend mit Volker Ranisch verbindet Buch und Film zu einer überraschenden Einheit. Spiel: Volker Ranisch, Regie: Mareike Block.
Do., 9. Juli, 19.30 Uhr, 6 Euro „Südliche Lebensfreude“, Konzert mit dem Trio Uhde: Tigran Harutyunyan, Geige, Sanja-Bozena Uhde, Cello und Michael Uhde, Klavier und Moderation. Südliche Lebensfreude vermittelt das Programm mit Werken brasilianischer Kammermusik. Zu hören sind nicht nur brasilianische Rhythmen des für tänzerische Charaktere bekannten Komponisten M. Camargo Guarnieri, sondern auch Stücke von Henrique Oswald, der – europäisch beeinflusst – dem Musikleben wichtige Impulse gab.
Do., 16. Juli, 19.30 Uhr, Gäste 4 Euro „Australien – Kontinent der Gegensätze“, Diavortrag von Dieter Gandras. Der kleinste Kontinent fasziniert im Süden mit den Weltstädten Sydne und Melbourne, dem bewaldeten Gebirge der Blue Mountains und den blumenübersäten Berglandschaften der Grampians, im Westen und im Zentrum mit dem Outback und dem Ayers Rock, im Osten mit endlosen Stränden, traumhaften Inseln und dem Great Barrier Reef und im Norden mit den tropischen Regenwäldern und großartigen Kulturstätten der Aborigines.
Mi., 22. Juli, 16 Uhr, Eintritt frei In der Reihe Lesezeichen: Merce Rodoreda „Der Garten über dem Meer“, Lesung mit Marianne Jauernig-Revier. Spanien in den späten Zwanzigern. Sechs Sommer lang beobachtet der Gärtner eines Herrenhauses über dem Meer das Kommen und Gehen der jungen Besitzer Francesc und Rosamaria. Sie empfangen Freunde, feiern ausgelassene Feste und leben ihren Sommertraum, von den Bediensteten beneidet. Doch dem Gärtner entgehen die feinen Risse in dem scheinbaren Idyll nicht. Als auf dem benachbarten Anwesen ein mysteriöses Paar eine noch größere Villa errichtet, legt sich ein Schatten über die Welt. Der neue Nachbar ist Rosamarias Jugendliebe Eugeni. Merce Rodoreda, eine der wichtigsten Schriftstellerinnen Spaniens, gelingt es, die Atmosphäre des Sommerlebens einzufangen.
So., 26. Juli, 16 Uhr, Gäste 8 Euro Konzert mit der Flying Jazz Band. Die sieben Musiker in der klassischen Besetzung Schlagzeug, Piano, Bass, Saxophon, Posaune, Trompete und Gesang sind ein Bestandteil der Jazz-Szene. Sie spielen, was gefällt: Swing, Dixieland und Blues. Mal englisch, mal deutsch. Nichts für Puristen. Die Musik ist lebhaft, ansteckend und mitreißend. Ideal für einen Sommer-Sonntagnachmittag im Garten und bei schlechtem Wetter im Saal.
Do., 6. August, 19.30 Uhr, Gäste 6 Euro Konzert „Nix als the Blues“. Ignaz Netzer, ein „Großmeister des klassischen Blues“ (JAZZ Podium), ein „Bluesmagier“ (Süddeutsche) – gilt unbestritten als einer der besten deutschen Bluesmusiker. Der geborene Schwabe tritt in vielen Ländern Europas auf, er gab Konzerte mit den Blueslegenden Alexis Korner, Jack Dupree, Louisiana Red oder Barbara Dennerlein und Gerhard Polt. Publikumsnah und humorvoll vermittelt Netzer Einblicke in die faszinierende Welt schwarzer Musik. Das Soloprogramm des Sängers, Gitarristen, Harpspielers und Liedermachers darf man als Crossover-Projekt bezeichnen: Blues, Folk, Ragtime und Gospel wechseln ab mit sensiblen Eigenkompositionen.
Di., 11. August, 19.30 Uhr, Gäste 6 Euro Romantischer Sommerabend: Ein Klavierkonzert mit Samira Spiegel. Der Abend wird sowohl die Liebhaber der virtuosen als auch die der romantischen Musik ansprechen. Die junge, hochgelobte Pianistin hat für ihren zweiten Auftritt im Augustinum ausschließlich romantische Werke ausgesucht: Franz Schuberts Klavierstücke D 946, Franz Liszts Mephisto Walzer und Johannes Brahms? Klavierstücke op. 119.
Di., 18. August, 17 Uhr, 3 Euro „Avantgardistin der Moderne“, Kunstbetrachtung mit Birgit Höhl. Paula Modersohn-Becker (1876-1907) hat in gerade einmal 15 Jahren rund 750 Gemälde und Hunderte von Zeichnungen geschaffen. In ihrer Malerei dominierte die Darstellung der Frau, eng verbunden mit dem Thema Kind. Auf der Suche nach dem Wesentlichen porträtierte sie voller Respekt einfache Menschen. Alles Süße und Niedliche war ihr fremd. 1901 heiratete sie den Maler Otto Modersohn und lebte in der Künstlerkolonie Worpswede. Der dortigen Enge versuchte sie durch mehrere Reisen nach Paris zu entkommen, wo sie die künstlerische Avantgarde kennenlernte. Paul Cezanne beeinflusste sie in besonderem Maße.
In ihren expressiven Werken hat sie die Anregungen aufgegriffen. Als sie im Alter von nur 31 Jahren starb, hatten nur wenige Menschen ihre Bilder gesehen. Nur ihrem Mann waren ihre der damaligen Zeit weit vorauseilenden künstlerischen Vorstellungen vertraut. Birgit Höhl stellt ausgewählte Werke und einige Arbeiten ihres Mannes vor.
Di., 25. August, 17 Uhr, 3 Euro „Geliebt und gehasst: Lou Andreas-Salome. Betrachtungen zu einer Jahrhundertfrau“, Lesung mit Hans Driesel. Im Mittelpunkt des Abends steht eine der interessantesten Frauen des 19. und 20. Jahrhunderts: Lou Andreas-Salome (1861-1937). Sie war Schriftstellerin, Es-sayistin, Psychoanalytikerin und Frauenrechtlerin. Sie verkehrte mit den Großen der Geistes- und Kulturgeschichte ihrer Zeit. Freud, Nietzsche und Rilke standen ihr nahe. Hans Driesel zeichnet das Lebensbild dieser außergewöhnlichen Frau, liest aus Briefen, rezitiert Gedichte, schildert die Zeithintergründe.
Do., 27. August, 17 Uhr, 3 Euro Claudia Helldörfer stellt Schweinfurts berühmteste Liebespaare vor. Bei Schweinfurt denken viele eher an graue Industrieanlagen als an romantische Gässchen. Die Zuhörer lernen fünf berühmte Liebespaare kennen. Auch Judith von der Peterstirn und Friedrich Rückert waren eng mit der Stadt am Main verbunden, verbrachten hier einen Teil ihres Lebens und fanden vor allem eines: die große Liebe.