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Gerolzhofen
Nicht alles im Hintern sind Hämorrhoiden
Geomed-Chefarzt Dr. Michael Dietrich zeigte den Teilnehmern des Arzt-Patienten-Seminars am Donnerstag ein Klammernahtgerät, das bei bestimmten Hämorrhoiden-Problemen eingesetzt wird.
Foto: Peter Pfannes | Geomed-Chefarzt Dr. Michael Dietrich zeigte den Teilnehmern des Arzt-Patienten-Seminars am Donnerstag ein Klammernahtgerät, das bei bestimmten Hämorrhoiden-Problemen eingesetzt wird.
Peter Pfannes
 |  aktualisiert: 15.04.2019 02:12 Uhr

"Nicht alles, was sich im Hintern so abspielt, sind Hämorrhoiden ", sagte Dr. Michael Dietrich am Donnerstag beim jüngsten Arzt-Patienten-Seminar in der Gerolzhöfer Geomed-Kreisklinik. Etwa 35 Zuhörer lauschten im Konferenzraum der Kreisklinik dem Vortrag des Chefarzts der Allgemein-, Gefäß- und Viszeralchirurgie. Sie erfuhren, dass verschiedenste Erkrankungen oft allgemein unter der Diagnose "Hämorrhoiden" eingeordnet werden, was deshalb nicht selten zu falschen Therapien führt.

In seinem mit vielen Bildern untermauerten Referat zeigte der Chefarzt die häufigsten gutartigen Erkrankungen im Bereich des Anus auf und stellte diverse Therapiemöglichkeiten vor. Weil Analkanal und After auch heute noch häufig Tabuthemen sind, behandeln sich Patienten häufig selbst, was die richtige Diagnose und die Behandlung verzögert, so Dietrich. Auch die Unkenntnis und die Angst vor einer bösartigen Erkrankung würden oft zu einer Selbstbehandlung und einer verzögerten Diagnostik führen. Viele Erkrankungen in dieser Region lassen sich jedoch laut Dietrich ohne größere Probleme fachmännisch behandeln. "Wenn man Patienten nach ihren Beschwerden fragt, stellt man oft fest, dass es sich gar nicht um Hämorrhoiden handelt, sondern ein anderes Problem vorliegt", servierte der Referent Erfahrungswerte aus seiner langjährigen Praxis als Chirurg. Mit der Anatomie des Analkanals mit dem inneren und äußeren Schließmuskel stieg der Mediziner in die Thematik ein.

Symptome, die auf Hämorrhoiden hindeuten, seien Blutungen, Juckreiz, Nässen oder ein Analekzem (Pilz). Durch eine Enddarmspiegelung (Rektoskopie) oder Darmspiegelung (Coloskopie) könne eine exakte Diagnose erstellt werden. Die Untersuchung dauert meist nur fünf bis zehn Minuten und ist in der Regel schmerzfrei, so der Chefarzt. Dabei wird festgestellt, in welchem Stadium die Hämorrhoiden vorliegen und ob eine Behandlung sinnvoll ist. Eine operative Möglichkeit ist der Einsatz eines Klammernahtgeräts, mit dem die Schleimhaut im Enddarm gerafft wird. Zur Selbstheilung mit Salben meinte Dietrich: "Alle angebotenen Hämorrhoidensalben und Zäpfchen enthalten lokale Betäubungsmittel, teils ergänzt durch Cortison." Durch diese Salben würden zwar kurzzeitig die Symptome wie Juckreiz, nicht aber die Ursache "Hämorrhoiden" beseitigt.

 
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