Die Gemeinde Gochsheim lud zum Neujahrsempfang. Bürgermeister Manuel Kneuer konnte sehr viele Ehrengäste und ehrenamtlich Tätige begrüßen. Zunächst widmete er sich in seiner Ansprache der gesamtpolitischen Ebene. Seine Ausführungen mündeten in dem Satz: "Unserem Land ging es immer gut, wenn es aus der Mitte heraus regiert wurde."
"Die Zeit ist reif für ein riesiges Erwachen" – Living Contrasts leitete musikalisch über zu Kneuers kommunalpolitischen Ausführungen. Er erwähnte die Realisierung des Waldkindergartens in Weyer, die optimale Zusammenarbeit mit der AWO-Bezirks- und -Ortsleitung bei der Erweiterung des Horts um 35 Plätze, den anstehenden Umzug des MVZ Mainfranken Stefan Schlicht & Partner bei gleichzeitig weiter bestehender medizinischer Versorgung durch die Praxis van Gelder, die Fortschritte im Neubaugebiet "Südost II" und die energetische Sanierung der Grundschule (Bau A).
Kneuer: Nicht an der Bildung sparen
"Bildung bleibt ein zentraler Wert" begründete Kneuer seine Forderung, im Bereich Bildung keine Leistungen zu streichen. Dafür erntete er Beifall, nicht nur bei den beiden anwesenden Schulleitungen. Kneuer erwähnte umfangreiche Straßensanierungen (Bauerngraben), das neue Entwicklungskonzept für den Altort, die Freizeitanlagen und die grüne Oase.
Er erinnerte an das 25-jährige Bestehen der Gemeindepartnerschaft mit Irigny/Frankreich in diesem Jahr, für das sich noch Unterstützer melden sollten. 50 Jahre DLRG, 70 Jahre Heimat- und Volkstrachtenverein, eine "grandiose Turnschau" des TSV Gochsheim – die Liste der Vereinsaktivitäten ließe sich noch lange fortsetzen, sagte der Bürgermeister und dankte allen Funktionsträgern.
Bezirkstagspräsident Stefan Funk erwähnte die angespannte Finanzlage bei gleichzeitig unverändert umfangreicher Aufgabenpalette und sprach von "freiwilligen Zwangsaufgaben" des Bezirks Unterfranken. Hier nannte er die Schulsozialarbeit sowie die Bedeutung und den hervorragenden Status der Orthopädie und Psychiatrie in Werneck. Allein hierfür sollten 200 Millionen Euro investiert werden. Psychische Probleme nähmen zu, so werde das psychische Notfalltelefon fast 30-mal am Tag gewählt, 8000 Anrufe seien es pro Jahr.
Viele Jobs im öffentlichen Dienst
Stellvertretende Landrätin Bettina Bärmann erwähnte die vielfältigen gesellschaftlichen Veränderungen, nannte Fachkräftemangel, europäischen Wettbewerb, hob aber auch die Tatsache hervor, dass der Landkreis bereits ein Drittel der Arbeitsplätze in der Region stelle und Gochsheim hier Rang drei unter den 29 Landkreisgemeinden einnähme. Sie erwähnte das Bemühen um Verbesserung des Öffentlichen Nahverkehrs und Klimaneutralität.
Im Anschluss würdigte und verabschiedete Kneuer Gemeinderat Udo Müller als Kinder- und Jugendbeauftragter. Müller habe während seiner 16-jährigen Amtszeit unzählige Erfolge errungen. Sandra Wenzel ist seine Nachfolgerin.