"Die Gemeinde muss die gesetzlichen Vorgaben Ganztagsbetreuung an der Grundschule in der Zeit ab 2026 bis 2029 umsetzen" sagte Bürgermeister Ulrich Werner bei der jüngsten Gemeinderatsitzung. Geplant sei ein Konzept mit neuem Baukörper rund um die Sanitärräume der Turnhalle für den Raum- und Freiflächenbedarf für etwa 160 Schüler.
Dazu stellte Architekt Benedikt Gerber die amtlichen Vorgaben und das Konzept vor. Heute gehe es in erster Linie um die Grundlagenermittlung und die Vorplanung, so Gerber. Aktuell gebe es 6682 Euro pro Quadratmeter förderfähiger Fläche an Zuschüssen. Der Satz liege je nach Finanzkraft der Gemeinde zwischen 40 und 70 Prozent. Das Raumprogramm werde von der Regierung ermittelt.
Betroffen sei das Bestandsgebäude und das Nachbargrundstück. Planungsziele seien Barrierefreiheit, ein pädagogisches und städtebauliches Konzept. Man gehe davon aus, dass von den 200 Grundschülern rund 80 Prozent in die Betreuung gehen. Dazu würden sieben Gruppenräume benötigt mit einer Gesamtfläche zwischen 270 und 375 Quadratmetern.
Mit einbezogen in das Konzept seien die bisherige Hausmeisterwohnung und die Turnhalle mit Umkleiden. Daran würde sich der Neubau mit Aufzug am Bestandsgebäude anschließen. Diese Variante 5 liege bei 4,8 Millionen Euro. Dem gegenüber käme ein Anbau mit Satteldach und einem Stockwerk mehr auf ca. 5,7 Millionen Euro.
Nutzung der Räume für die Betreuung während der Ferien
Gemeinderätin Barbara Zahl ist das Projekt viel zu groß und fragte nach, warum die Klassenzimmer am Nachmittag nicht dafür genutzt würden. "Die Schüler sollen sich nachmittags viel im Freien aufhalten", forderte Gemeinderat Robert Pfeifroth im Hinblick auf den Bewegungsmangel. Dann könnte das Projekt kleiner ausfallen. Gemeinderätin Ulrike Hochrein befürwortete, die Klassenzimmer nachmittags mehr für die Betreuung zu nutzen.
Die gesetzlichen Vorgaben seien, dass Betreuung und Klassenzimmer getrennt zu nutzen seien, so der Architekt. Die Räume für die Betreuung würden auch während der Ferien genutzt. Außerdem bringe man nicht alles im Bestand unter.
Der Gesetzgeber gebe vor, diese Räume mindestens elf Monate im Jahr zu nutzen, ergänzte der Bürgermeister. Bei vier Gegenstimmen beschloss das Gremium, mit der Variante 5 als Grundlage ins nächste Verfahren zu gehen.
Feldhamster am Seniorenquartier verzögern Planungen
Der Feldhamster ist der Bauleitplanung des Bebauungsplans "Holderhecke Nord" für das Seniorenquartier dazwischengekommen. Bürgermeister Werner informierte, dass am 20.November ein Schreiben der unteren Naturschutzbehörde eingegangen sei. Darin werde eine Ausgleichsfläche von mindestens 400 Quadratmetern gefordert. Die Verwaltung sei in Verhandlungen, um zeitnah zu einer Lösung zu kommen.
Werner zählte die besonderen Anforderungen an eine Ausgleichsfläche auf. Die Gemeinde sei in Besitz eines geeigneten Grundstücks in der Nähe des Planungsgebiets. Er hoffe, dass bis Januar 2025 dieses Verfahren abgeschlossen ist. "Es ist nicht einfach, denn der Feldhamster ist heute schon ein besonderes Tier", schloss Werner.
Zum geplanten Windvorranggebiet WK 13 informierte der Bürgermeister, einige für den Bau der Windräder "sinnvolle" Flächen nicht im Pooling seinen, sondern in Privatbesitz. Zurzeit liefen Gespräche mit einem Konkurrenten. Der Kompromiss könnte so aussehen, dass eine Anlage vom Betreiber "Statkraft" und zwei von "Prokon" gebaut werden. Der nächste Treff zum WK 13 sei am 7. Januar 2025.
Der Gemeinderat beschloss zudem einstimmig, dass die Stromlieferung für die Gemeinde auh 2026 von der ÜZ durchgeführt werde soll und billigte auch einen neuen Schlepper für den Bauhof. Der Bürgermeister informierte, dass in der 49.Kalenderwoche vom Finanzamt etwa 2600 Grundsteuerbescheide in die Gemeinde versandt werden.