"Die Feuerwehr ist neben sehr vielen anderen eine Pflichtaufgabe der Gemeinde", betonte Bürgermeistermeister Ulrich Werner bei der Einweihung des neuen Feuerwehrhauses. Bergrheinfeld erfülle diese Pflichtaufgabe zu 100 Prozent. Vorangegangen war eine "Florianmesse", gestaltet von Pfarrer Werner Kirchner.
Auch wenn der Feuerwehrdienst ehrenamtlich geleistet wird, bedürfe es einer nicht unerheblichen finanziellen Förderung durch die Gemeinde, so Werner. Bestes Beispiel sei das neue Feuerwehrhaus. 3,95 Millionen Euro habe der Ersatzneubau einschließlich großer Fotovoltaikanlage und neuen Außenanlagen gekostet. Die staatliche Förderung liege bei knapp 10 Prozent.
Für den Ersatzneubau an alter Stelle habe es einen einstimmigen Beschluss des Gemeinderats gegeben. Damit bleibe die Feuerwehr für die Menschen sichtbar. Er habe aber noch eine persönliche Anmerkung zum Thema gemeindliche Gebäude, betonte Werner. Das 1981 erbaute Feuerwehrhaus habe leider wegen aktueller Vorgaben "in Abwägung von Wirtschaftlichkeitsgründen" einem Ersatzneubau weichen müssen. Das Gerätehaus an gleicher Stelle habe gerade mal 40 Jahre bestanden. "Die Auflagen bei der Sanierung von öffentlichen Gebäuden muss aus finanziellen und aus ökologischen Gründen wieder auf ein gesundes Maß zurückgeführt werden", erklärte der Bürgermeister.
Zweckmäßig und zeitgemäß
Werner dankte den Mitarbeitern der Planungsgruppe Ersatzneubau Feuerwehrhaus. "Ohne eure wöchentlichen Treffen mit ständigem Austausch, Beratungen und Vorschlägen wäre dieses Gebäude nicht so geworden, wie es ist", betonte Werner. "Zweckmäßig und zeitgemäß, eine hervorragende Planung und tolle Ausstattung", so Kreisbrandrat Holger Strunk in seinem Grußwort. Die Bergrheinfelder Feuerwehr spiele mit ihren rund 100 Einsätzen jährlich in der Bundesliga. Sie sei durch zusätzliche Aufgaben mit der Dekongruppe eine der wichtigsten Wehren im Landkreis. Weiter lobte er deren Jugendarbeit und dankte der Planungsgruppe sowie der Gemeinde.
Architekt Alexander Albert sprach von einem "Gänsehautmoment", als er zum "Jour fix" am 4.Juni gekommen war und die Bergrheinfelder Feuerwehr gleichzeitig zu einem Einsatz ausrücken musste. Hier habe er unter realen Bedingungen erlebt, dass das Konzept des neuen Feuerwehrhauses funktioniert. Verschiedene Schwierigkeiten hätten gemeistert werden müssen, etwa ein kurzfristig gefordertes Lärmgutachten. Der Bau sei eine Maßanfertigung mit wechselnden Handwerkern, die alle gut zusammengearbeitet haben.
Landrat Florian Töpper erinnerte an den Einsatz des Hilfskontingents aus Stadt- und Landkreisfeuerwehren beim Hochwasser in Südbayern. Innerhalb kürzester seien hier 120 Feuerwehrleute mit 26 Fahrzeugen für 72 Stunden ins Katastrophengebiet aufgebrochen, um dort zu helfen. Er habe großen Respekt von dem, was dort geleistet wurde. Die Feuerwehr sei eine entscheidende Pflichtaufgabe der Kommunen. Auch der Landkreis erledige hier seine Pflicht. Töpper erinnerte an die bestellten drei TLF 4000 und dem geplanten Neubau des Ausbildungszentrums. Anschließend nahm er die Staatlichen Ehrungen für 25- und 40- jährigen aktiven Feuerwehrdienst vor.
Segnung für die Räume
Weitere Grußworte sprachen MdB Anja Weißgerber sowie die Kommandanten aus Garstadt und Grafenrheinfeld. Pfarrer Werner Kirchner und Pfarrerin Kerstin Vocke segneten die Fahrzeughalle, Werkstätten und Sozialräume. Kommandant Matthias Endres dankte in seinem Schlusswort nochmals allen am Bau Beteiligten. Er verabschiedete Jugendwart Mario Kneuer mit einem Geschenk. Ein Präsent gab es ebenfalls für den langjährigen Aktiven Horst Fröhling für seine 40-jährige Öffentlichkeitsarbeit für die Wehr.