
Kultusstaatssekretärin Anna Stolz zeigte sich begeistert bei ihrem Besuch in der Schweinfurter Dr.-Georg-Schäfer-Schule. Dort gewährten Lehrkräfte und 23 Auszubildende Einblick in einen neuen Beruf, dem eine große Zukunftsperspektive zugesprochen wird. Seit 2021 wird in Bayern der Elektroniker und die Elektronikerin für Gebäudesystemintegration (GSI) ausgebildet. Die schulische Ausbildung dafür findet in Schweinfurt statt. Was es mit dem "Zukunftsberuf" auf sich hat:
Was ist ein Elektroniker/Elektronikerin für Gebäudesystemintegration?
Kultusstaatssekretärin Stolz meint: "Das sind Spezialisten mit innovativer Denkweise und Begeisterung für komplexe Themen." In Zeiten von "Smarthomes" und "Smart Building" braucht es Fachkräfte, die sich damit bestens auskennen. Auf Wunsch der Handwerksbetriebe entstand der neue Beruf, erklärt Oberstudienrat Christian Höhne von der Dr.-Georg-Schäfer-Schule. Die Auszubildenden lernen, wie sich Geräte und Haustechnik in Gebäuden intelligent vernetzen lassen und damit unter anderem auch der Energieverbrauch optimiert werden kann und wie Wohnhäuser altersgerechter gemacht werden können. "Wir sehen unglaubliches Potenzial in dem Beruf", findet Höhne.
Für wen ist das der richtige Ausbildungsberuf?
Gesucht werden vor allem ambitionierte Realschüler oder Abiturienten, erklärt Höhn. Die Ausbildung erstreckt sich über die Dauer von 3,5 Jahren, in denen die Azubis neben ihrer Spezialisierung auch die Inhalte einer Elektrikerausbildung lernen müssen. Ab dem zweiten Lehrjahr findet der Blockunterricht in Schweinfurt statt. "Die Ausbildung ist anstrengend, aber sie ist interessant und macht Spaß", findet Oberstudienrat Höhn. Für eine Unterbringung der Auszubildenden, die von weiter weg kommen, ist vor Ort in Schweinfurt gesorgt.
Macht der neue Beruf dem klassischen Elektriker Konkurrenz?
Nein, es handelt sich um eine Ergänzung, klärt Höhn auf. "Die Inhalte werden immer komplexer. Die Elektrikerausbildung hat einen gewissen Umfang." Die erforderlichen Kenntnisse für moderne Systeme sind in der normalen Elektrikerausbildung nicht mehr unterzubringen. Der GSI-Elektroniker lernt unter anderem auch das Programmieren, Einrichten und Testen von Software. Er muss mit allen in Gebäuden vorkommenden technischen Systemen umgehen können.

Welche Tätigkeiten übernimmt der GSI-Elektroniker?
Die Palette der Tätigkeiten ist lang und vielfältig. Das Bundesinstitut für Berufsbildung führt im Profil der beruflichen Handlungsfähigkeit etwa auf: Analysieren gebäudetechnischer Systeme, Messen und Analysieren physikalischer Kennwerte an Gebäudesystemtechnik, Fehler erkennen und Maßnahmen einleiten, Konzipieren und Projektieren der Integration gebäudetechnischer Anlagen und Systeme. Auch Sicherheit und Gesundheitsschutz sowie Umweltschutz und Nachhaltigkeit stehen im Fokus des GSI-Elektronikers. Wer die Ausbildung erfolgreich abschließt kann im weiteren Verlauf seiner Berufslaufbahn auch noch weitere Spezialisierungen und den Meisterbrief anstreben.

Wo werden Elektroniker für Gebäudesystemintegration eingesetzt?
Moderne Kommunikations- und Sicherheitstechnik spielen eine immer größere Rolle, sowohl in Privathäusern als auch im Gewerbe. In Zeiten der Digitalisierung sind Fachkräfte gefragt, die den neuen Anforderungen gerecht werden. GSI-Elektroniker sollen künftig auf jeder Baustelle zu finden sein – auch als Bindeglied zu Planern im Bereich intelligenter Gebäudetechnologien.