Vor allem der neue Vertrag über Gaslieferungen und eine Satzungsänderung beim Verein Kultur aus Passion e.V. beschäftigten den Gemeinderat in Euerbach in seiner jüngsten Sitzung. Zudem wurde die Beschaffung von notwendiger Ausrüstung für die Helfer vor Ort (First Responder genannt) beschlossen.
Ende 2019 wird der mit der Gasversorgung Unterfranken GmbH (gasuf) geschlossene Vertrag über die gemeindliche Gasversorgung für Euerbach auslaufen. Aus diesem Grund war der gasuf-Vertriebsleiter, Diplom- Ingenieur Klaus Landwehr, zur Sitzung geladen, um den Inhalt eines möglichen Folgevertrages zu präsentierten. Landwehr skizzierte dem Gremium ein Vertragswerk, das, im Gegensatz zum bestehenden, keinen zeitgebundenen Festpreis mehr beinhaltet. Die bisherige Vorgehensweise, den Markt zu beobachten und zum vermeintlich günstigsten Zeitpunkt Gas zu einem Festpreis zu kaufen, hätte den Nachteil, hoch spekulativ zu sein. Ob man letztlich wirklich gut entschieden habe, wisse man erst hinterher.
Eine auch bei Kommunen immer beliebtere Alternative stellt eine flexiblere Art der Versorgung dar. Der Versorger kauft zu diesem Zweck Gas direkt an der Warenbörse in insgesamt 52 Dosen ein und gibt dieses anschließend aus dem sich ergebenden Durchschnittspreis an den Verbraucher ab. Fällig wird lediglich ein Dienstleistungsentgelt, das mit 0,2 Cent pro KWh berechnet wird. Dies würde laut Landwehr ungefähr 512 Euro für die Gemeinde Euerbach pro Jahr ausmachen. Vorteile seien eine Risikominimierung beim Preis, eine uneingeschränkte Bezugsflexibilität sowie der Entfall der Ausschreibungspflicht, da man direkt an der Warenbörse einkaufe. Der Beginn dieser Verfahrensweise wäre der 1. April 2020. Für die Karenzzeit ab Anfang Januar 2020 gelte der Festpreis von 2019. Die Gemeinderäte segneten dies einstimmig ab.
Der zweite große Punkt war die Änderung der Satzung des Vereins Kultur aus Passion e.V.; dieser wurde im Zuge der Erstellung eines langfristigen Konzeptes für die stärkere Nutzung der Freilichtbühne gegründet. Noch sei dieser besetzt mit Mitgliedern aus der Gemeinde und des Passionsspielvereins.
Im zweiten Investitionsschub für den Umbau der Sömmersdorfer Freilichtbühne wurde mit Fördergeldern aus dem Leader-Programm das Dach baulich erneuert. Der Fördermittelempfänger (Fränkische Passionsspiele Sömmersdorf e.V.) muss allerdings künftig auch als Veranstalter auftreten. Dies war laut Bürgermeister Arnold eine der an die Förderung geknüpften Bedingungen. So änderte man die Satzung des Kultur aus Passion e.V. hin zu einem reinen Förderverein. "Zweck wird es sein, Geld zu akquirieren, sowie die Unterstützung der Aktivitäten des Kulturprogrammes", so Arnold. Neu ist auch der Beirat, der unterhalb des Vorstandes angesiedelt und aus Mitgliedern der Förderer wie Land, Kirche, Gemeinde und anderen zusammengesetzt ist. Der Rat akzeptierte die Satzungsänderung einstimmig.
Für die in der Freiwilligen Feuerwehr integrierten "First Responder" wurde beschlossen, ein Navigationsgerät sowie Alarmierungsausrüstung zu kaufen. Der Kostenpunkt für die Gemeinde liegt ungefähr bei 4500 Euro.