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Sulzdorf
Neuer Treffpunkt für Jung und Alt in Sulzdorf
Symbolische Schlüsselübergabe (von links): stellvertretende Landrätin Bettina Bärmann, Baudirektor Gerald Kolb (Amt für ländliche Entwicklung), 2. Bürgermeister Winfried Reß, Architekt Hans-Jürgen Caspari, Bürgermeister Friedel Heckenlauer, Pfarrer Eugen Daigeler, Gemeinschaftsbeauftragte Gudrun Zimmermann, dritter Bürgermeister Heiko Zimny und den örtlichen Gemeinderat Thorsten Sauer.
Foto: ner | Symbolische Schlüsselübergabe (von links): stellvertretende Landrätin Bettina Bärmann, Baudirektor Gerald Kolb (Amt für ländliche Entwicklung), 2.
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 |  aktualisiert: 30.07.2022 02:36 Uhr

Mit der Einweihung des Sulzdorfer Dorfgemeinschaftshauses hat der Stadtlauringer Ortsteil nun einen neuen Treffpunkt offiziell in Betrieb nehmen können, der schon einige Monate in Anspruch genommen wird. Es war Bürgermeister Friedel Heckenlauer wichtig, dieses außergewöhnliche Projekt mit einer Feierlichkeit der Dorfbevölkerung zu übergeben, denn nicht nur die Architektur ist außergewöhnlich, auch die Umstände, die das Projekt überhaupt erst ermöglicht haben.

Der frühere Treffpunkt in der alten Schule war in die Jahre gekommen und mit 37 Quadratmetern auch recht klein. Unterschiedliche Ansichten zur Neugestaltung und dabei immer weiter steigende Kosten ließen eine Renovierung immer wieder ins Stocken kommen. Als die prognostizierten Kosten schließlich bei 760.000 Euro angelangt waren, zog der Bürgermeister die Reißleine. Wie Friedel Heckenlauer in seiner Ansprache ausführte, kamen 80-prozentige Zuschusszusagen für die Schaffung von Unterkünften für Flüchtlinge zugute, die 2017 ausgelobt wurden. So entstand die Idee, die alte Schule für zwei Familien aus Fluchtgebieten umzubauen und mit Mitteln der Dorferneuerung ein komplett neues Dorfgemeinschaftshaus in unmittelbarer Nähe hinter der Kirche zu errichten. Im Zuge dessen wurden der Kinderspielplatz neu gestaltet und das Kleinspielfeld für den Fußballnachwuchs neu angelegt.

Die Gesamtkosten liegen bei 1,15 Millionen Euro

Flurbereinigung und Dorferneuerung haben nun ein großartiges Gesamtobjekt entstehen lassen. Die alte Schule konnte für einen geringen Eigenanteil von 36.000 Euro instand gesetzt werden und erfüllt jetzt einen guten Zweck und das neue Dorfgemeinschaftshaus wurde bei Gesamtkosten von 657.000 Euro mit 387.500 Euro gefördert. Hinzu kamen 301.000 Euro für die Außenanlagen, für die noch eine 56-prozentige Förderung erwartet wird. Insgesamt bezifferte der Bürgermeister die Investitionen auf 1,15 Millionen Euro für den 223-Einwohner-Ort. Er sah dies als erneuten Beweis dafür, dass der Markt Stadtlauringen mit seinen zehn Ortsteilen gerade auch in seinen kleinen Gemarkungen für Leben und Zusammenhalt sorge.

Den Sulzdorfern steht nun ein Versammlungsraum mit 75 Quadratmetern Nutzfläche zur Verfügung. Hier können sich nicht nur die Senioren zu Kaffee und Kuchen treffen, auch die Feuerwehr will die Räumlichkeiten nutzen. Der Weg von der Kirche ist kurz, sodass jetzt auch die Pfarrgemeinde einen Veranstaltungsraum hat und auch die Jagdgenossen können sich hier treffen. Sicher wird das neue Dorfgemeinschaftshaus auch für viele private Feierlichkeiten genutzt werden.

Eine Begegnungsstätte von "herausragender Bedeutung"

Stellvertretende Landrätin Bettina Bärmann gefiel das vom Meininger Architekturbüro Caspari modern geplante Gebäude mit schrägem Giebel und Dachbegrünung, das durch seine schieferne Wandverkleidung auffällt. Trotz geringer Einwohnerzahl leben hier viele Nationen beieinander und das neue Gebäude trage zur Vertiefung der Gemeinschaft bei.

Baudirektor Gerald Kolb vom zuständigen Amt für ländliche Entwicklung erinnerte an die nicht so einfachen Anfänge und den dann immer besser in Gang kommenden Entwicklungsprozess. Nun habe Sulzdorf eine Begegnungsstätte von "herausragender Bedeutung", die dem bayerischen Dorferneuerungsgedanken vollumfänglich Rechnung trage.

Diskussionen, die ein gutes Ende gefunden haben

Sulzdorfs Gemeinderat Thorsten Sauer wollte sich nicht mit fremden Federn schmücken, sei er selbst doch erst vor gut einem Jahr ins Gremium gewählt worden. Er freue sich jedoch nun Mitverantwortung für den Treffpunkt tragen zu dürfen.

Gemeinschaftsbeauftragte Gudrun Zimmermann erinnerte an viele kontroverse Diskussionen, die nun ein gutes Ende gefunden hätten. Landbewohner würden nun einmal zu pragmatischen Lösungen neigen, man habe im Umkehrschluss aber auch keine "Maschinenhalle" haben wollen. Dem Architekturbüro sei so eine funktionale Mischung zwischen Nutzbarkeit und Moderne gelungen.

 
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