Wer am Sonntag in die Gesichter der vielen Frauen und Männer in den hellgrünen Oberteilen sah, blickte in zufriedene und entspannte. Die insgesamt 175 ehrenamtlichen Helfer hatten beim siebten Schweinfurter MainCityRun wieder alles fest im Griff. Das "verflixte siebte Jahr", das gilt nicht für eine der größten Breitensportveranstaltungen der Region. Zwar "knirschte" es dieses Jahr an der ein oder anderen Stelle, wie Cheforganisator Marcus Schmidt am Rande des Laufevents erzählte. Das hatte aber nur mit dem Umzug des Start- und Zielorts vom Schillerplatz auf den Marktplatz zu tun.
Ansonsten war es (im positivsten Sinne) viel Routinearbeit und ein rundum gelungenes Event für die veranstaltende TG Schweinfurt, die für einen perfekten Ablauf sorgte und mit über 2500 Teilnehmern einen neuen Rekord vermelden konnte. Die Jahre zuvor lag das Limit der Anmeldungen bei rund 2300. Das kühle aber immerhin trockene Wetter, sorgte bei den Teilnehmern ohnehin für perfekte Laufbedingungen. Aber auch die Zuschauer am Streckenrand ließen sich nicht davon abschrecken, dass es nur während der gelegentlichen Sonnenstrahlen angenehm warm war. "Wir hatten mehr Zuschauer denn je", sagte Schmidt: "Die mussten teilweise in Dreierreihen am Rand stehen."
Angefeuert wurde auch was das Zeug hält. Der Spaß steht beim MainCityRun immer noch im Vordergrund. Die Stimmung in der Innenstadt, mit dem Marktplatz als neues Herzstück der Veranstaltung, war ausgelassen. "Gebt Vollgas und genießt die Atmosphäre", wurde den Läufern über die Lautsprecher mit auf dem Weg gegeben. Den Anfang machten um 9 Uhr die Erst- bis Viertklässler beim 1,1 Kilometer-Schülerlauf. Zwanzig Minuten später ertönte der Startschuss zum Schülerlauf über 3,2 Kilometer der Fünft- bis Zwölftklässler. Nochmal zwei Kilometer länger waren ab 10 Uhr die Männer und Frauen beim Firmen- und Behördencup unterwegs.
Von der Stadt in den Hafen bis in den Landkreis und wieder zurück
Noch ambitionierter ging es um 11 Uhr beim Hauptlauf über zehn Kilometer weiter. Die schnelle Strecke durch die Innenstadt und die top motivierten Athleten sorgten dabei für einen rasanten und spannenden Lauf, den der Lokalmatador Stefan Betz unter frenetischem Beifall für sich entscheiden konnte. Etwas gemächlicher mussten es die Teilnehmer beim anschließenden Halbmarathon angehen lassen.
Die 21,1 Kilometer führten durch den Schweinfurter Hafen in den Landkreis über den Mainradweg nach Grafenrheinfeld und über Oberndorf zurück Richtung Innenstadt. Auf dem roten Teppich auf der Zielgeraden, auf den die MCR-Macher besonders stolz sind, endete der härteste Lauf des Tages. Für den krönenden Abschluss des rundum gelungenen Sport-Highlights sorgten im Bambini-Lauf über 300 Meter dann noch die Allerkleinsten.
"Es gab ja auch schon früher Stadtläufe in Schweinfurt", erzählt Triathlet Marcus Schmidt von der TG Schweinfurt: "Da waren aber immer nur 600 bis 700 Teilnehmer. Wir haben uns eigentlich eine Größenordnung von etwa 1000 Teilnehmern ausgemalt, als wir das angefangen haben. Dass es einmal so viele Menschen werden, hätten wir uns nie erträumen lassen."
Nächstes Jahr geht es weiter
Die Initialzündung für den MainCityRun war übrigens vielleicht gar höherer Fügung geschuldet. Beim "Luther zum Papst"-Lauf 2012 war Schweinfurt eines der Zielorte. Organisiert wurde das damals –mit ganz wenig Vorlaufzeit – von der TG Schweinfurt. Schmidt und seine Leute kamen auf den Geschmack und entschlossen sich schon kurz danach, es in Schweinfurt mit einem eigenen Stadtlauf zu probieren. Ein Jahr später war der MainCityRun geboren. Das Ziel war von nun an aber nicht mehr der Papst in Rom, sondern schlicht der Spaß am Laufen und die schicke Zielgerade in der Schweinfurter Innenstadt. "Nächstes Jahr geht's weiter", sagt Marcus Schmitt noch während der Veranstaltung – ganz im Stile eines Ausdauersportlers.