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Werneck
Neuer Pfarrer, neuer Pastoralraum
Zur Einführung von Pfarrer Jürgen Thaumüller gab es einen festlichen Gottesdienst.
Foto: Martin Pfister | Zur Einführung von Pfarrer Jürgen Thaumüller gab es einen festlichen Gottesdienst.
Bernhard Wegscheid
 |  aktualisiert: 03.12.2021 02:21 Uhr

„Freude und Skepsis“, beides bewegt derzeit die Katholiken dreier Pfarreiengemeinschaften im südwestlichen Teil des Landkreises Schweinfurt.

Freude, dass nun nach fast zehn Monaten Vakanz endlich wieder ein Pfarrer in Werneck präsent ist. Die Vakanz entstand, da Amtsvorgänger Michael Krammer so schwer erkrankte, dass er den Bischof um Amtsentbindung bat. Genesungswünsche an Krammer wurden durch Bürgermeister Christian Zeißner, Waigolshausen ausgesprochen. Die versammelte Gemeinde schloss sich mit kräftigem Applaus den Wünschen an.

Doch der Tagesanlass ward von Freude geprägt.

Dem neuen Pfarrer Jürgen Thaumüller schlug beim Einführungsgottesdienst Freude, aber auch stille Erwartung entgegen. Thaumüller stammt aus Stammheim - einem Weinort, der nur durch den Main vom nun neuen Wirkungskreis getrennt ist. Der Menschenschlag, auf den Jürgen Thaumüller nun trifft, ist ihm nicht fremd. Trotzdem wollen die Menschen erobert sein.

Gerade das aber ist in Anbetracht eines zweiten zu feiernden  Anlasses nicht so einfach: Das Wirkungsfeld von Pfarrer Thaumüller umfasst einen der 43 neuen Seelsorgebereiche der Diözese Würzburg, den „Pastoralraum Werneck“.  Achtzehn Gemeinden aus bisher drei Pfarreiengemeinschaften sind ab 28. November verwaltungsmäßig, aber vor allem seelsorgerisch unter einen Hut zu bringen.

„Bleibt da die Seelsorge nicht auf der Strecke?“ Diesem Ausdruck der Skepsis begegnet man fast überall, wo diese Thematik angeschnitten wird. Aber anders als früher, steht der Pfarrer nicht alleine auf weiter Flur. Er, als Moderator, hat als gleichberechtigten Teampriester Pfrarrer Volker Benkert (Schwerpunkt: Waigolshausen/Schwanfeld)  an der Seite.  

Als Priester für die Seelsorge zugeordnet sind Pfarrvikar Dr. Christoph Dzikowicz (für Eßleben), Studiendirektor a.D. Pfarrer in Rente Hans Martetschläger, (für Stettbach) , Pfarrvikar Dr. Christoph Dzikowicz (für Eßleben), sowie Pfarrer im Ruhestand Paul Hilbert (für die Kirchengemeinde Schloss-Werneck). Wovon vor Jahren Priester nur träumen konnten, das ist ein Team von Diakonen, Gemeindereferenten- und referentinnen, über Gottesdienstbeauftragte und in Gremien engagierte ehrenamtlich Tätige und nicht zuletzt, aber unverzichtbar die Teams in den Pfarrbüros. Sie alle sind mit Herzblut für die Gläubigen da.

Viele der Genannten waren als Vertreter ihres Ortes oder Gremiums bei der Einführungsfeier und dem Errichtungsakt dabei. 

Thaumüller formulierte im Gottesdienst seinen Handlungs-Kompass als drei Linien. Über allem stehe die Freude am christlichen Glauben, über den Weg, den man im Glauben schon gehen durfte. Freuen dürfe sich zudem jeder, dass er sich engagiert an der Bewältigung anstehender Herausforderungen beteiligen darf und soll.

Gestalten, ist die zweite Leitlinie von Thaumüller. Gestalten sei ein wesentliches Ziel des Synodalen Weges. Alle seien aufgerufen, die Chancen der geistlichen Erneuerung wahrzunehmen und umzusetzen - jeder nach seinen individuellen Möglichkeiten, zusammen mit dem Gemeindeteam.

Die dritte Linie beschrieb Pfarrer Thaumüller als allgemein unerlässlich: „Miteinander reden!“ Es gebe viel zu entscheiden und in die Wege zu leiten, was die Menschen über die Kirche hinaus betrifft. So signalisierte er Gesprächsbereitschaft in alle Richtungen öffentlichen Lebens, auch in das Miteinander der Christen. „Transparenz, Toleranz und der richtige Ton im Ringen um gute Lösungen“, dies seien Voraussetzung für gute Lösungen.

Zusammenfassend wünsche er sich, dass sein Wirken zu einem Weg des guten und fruchtbaren Miteinanders werden möge, zu einem Weg der Ideen, des Gestaltens, des Entstehens und Wachsens.

Wernecks Bürgermeister Sebastian Hauck stimmte in seinen Willkommensworten gerade im letzten Punkt mit dem neuen Pfarrer überein. Hauck überreichte einen Geschenkkorb der Ortsgemeinschaften..

Die drei Pfarreiengemeinschaften: Luisenhöhe, Sankt Sebastian und Maria im Werntal, Werneck bilden fortan den „Pastoralraum Werneck“. Dieser zählt circa 11 500 Katholiken. Die einzelnen Orte: Eckartshausen, Egenhausen, Eßleben, Ettleben, Hergolshausen, Mühlhausen, Rundelshausen, Schleerieth, Schnackenwerth, Schraudenbach, Schwanfeld, Stettbach, Theilheim, Vasbühl, Waigolshausen, Werneck, Wipfeld und Zeuzleben.

Die diözesane Errichtungsurkunde des „Pastoralraum Werneck“, wie auch die Ernennungsurkunde für Jürgen Taumüller als Pfarrer für Werneck und Moderator des Seelsorgeteams wurde von Domkapitular Christoph Warmuth an Jürgen Thaumüller überreicht. Thaumüller beauftragte die Gemeindereferentin Sybille Spanheimer zur Koordinatorin des pastoralen Raumes. Sie ist somit zuständig für die Entwicklung des Raumes.

Willkommensworte sprach Pfarrerin Hermine Wieker für die Evangelische, sowie für die Schloss-Kirchengemeinde. Sie überreichte als Geschenk das Evangelische Gesangbuch.Der festliche Gottesdienst konnte coronabedingt nur von kleinsten Delegationen der achtzehn Ortsgremien besucht werden. Pfarrer Thaumüller freut sich daher besonders auf das persönliche Zusammentreffen mit den Menschen in jeder der einzelnen Gemeinden.

Eine landschaftsähnliche Darstellung des „Pastoralraum  Werneck“, mit den Orten, ortstypischen Dekodetails, mit Main und Wern, bildete einen informellen wie auch optischen Blickfang auf dem Thementisch der Kirche Mariä Himmelfahrt in Werneck.

Einführung von Pfarrer Jürgen Thaumüller.
Foto: Bernhard Wegscheid | Einführung von Pfarrer Jürgen Thaumüller.
 
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