Es war eine Art "Vorpremiere", die am Dittelbrunner Schleifweg gefeiert wurde, bei der Einweihung der neuen Räume des Jugendtreffs, die nun im Kellergeschoss des Bürgerhauses untergebracht sind. Das sanierte Gebäude, mit markanter Fensterfront, soll eigentlich erst im November vorgestellt werden. Der Andrang war am "New JuZ", wie Bürgermeister Willi Warmuth das Jugendzentrum in der alten Schule nannte, schon jetzt groß, mit Livemusik, Knabbergebäck und Kürbissuppe.
Gefeiert wurden auch noch 25 Jahre "Verein zur Förderung der Jugendarbeit" als Träger, mit einem Jahr (coronabedingter) Verspätung. Zum "Tag der offenen Tür" begrüßte Vorsitzender Andreas Heil reichlich Prominenz vonseiten der Gemeindepolitik, der Kirchen, Schule, der Feuerwehr als Nachbarin oder der Jugendarbeit. Vor zwei Wochen seien die Bauarbeiten noch im Gang gewesen, so Heil. Unter Anleitung von Graffiti-Künstler Philipp Katzenberger wurden die Wände farbenfroh aufgepeppt, unter anderem mit einem bunten Huhn, als Dittelbrunner Wappentier.
Der ehemalige Vorsitzende Rainer Patzke lieferte eine "kurze Vereinschronik". Als Gründungstag gilt der 15. Februar 1996. Seinerzeit trafen sich 30 Gründungsmitglieder in der "Arche" (die Zahl hat sich mittlerweile auf 40 erhöht). Schon vorher hatte es Treffarbeit unter Leitung von Mario Böhnlein gegeben. Nach einer Zeit jugendlicher Selbstverwaltung folgte ein "Schließdienst" engagierter Erwachsener. Ein Verein sollte zur weiteren Stärkung der "Offenen Jugendarbeit" beitragen. Die Initiatoren, Uwe Kraus und Gemeinderätin Marianne Blank, fungierten als erster Vorsitzender bzw. Stellvertreterin, später wurden diese Rollen getauscht. Anfangs hatte es politischen Gegenwind gegeben, mit Sorge um die Finanzierung oder die Jugendarbeit der Vereine.
Ein Erfolgsmodell
Heute gilt der Treff als Erfolgsmodell, mit festem Träger, der, durch Beiträge oder Spenden, ein finanzielles Polster für die Jugendarbeit bereitstellt. Die Liste der Treffleiter ist lang, Florian Grebner ist mittlerweile Kitaleiter. Von Beginn an waren die Bürgermeister Vereinsmitglieder, wie heute Rathauschef Willi Warmuth. Mit dabei sind auch sein Stellvertreter Holger Schmitt, Jasmin Singh-Neckermann als Jugend- und Annemarie Lutz als Seniorenbeauftragte der Gemeinde oder Landrat Florian Töpper.
Die Kontakte zur Schule, mit Rektor Walter Schäffer, sind ebenfalls eng. 2010 wurde ein Teenietreff gegründet, auf Initiative des mittlerweile verstorbenen Vizevorsitzenden Gerd Wolf, unter Leitung von Ulrike Kauppert. Sozialstunden, Inklusion und Migration zählen ebenfalls zu den Aufgaben. Ehrenmitglied Christel Weger verlas einen Brief von Marianne Blank, die heute in Münster lebt und aus persönlichen Gründen verhindert war. Die "segensreiche Einrichtung" müsse durch die Gemeindepolitik geschützt und erhalten werden, so die Gründerin in ihrer Mail: "Engagement für die Jugend ist immer eine Investition in die Zukunft."
Spenden der Ehrengäste
Es gab einige Spenden der Ehrengäste. Auch Bürgermeister Willi Warmuth hatte außer Lob ein Kuvert für das "New JuZ" dabei (und zuvor ein Jugendforum im Bürgerhaus begleitet). Die "3 Lions" spielten Rockklassiker und ein "Happy Birthday". Die Pfarrer Wolfgang Weich und Gerhard Staudt vertraten beim Segen beide Kirchen, Architekt Joachim Perleth blickte auf die Baugeschichte des mehr als zwei Millionen Euro schweren Projekts Bürgerhaus zurück.
Es gab Ehrungen für Willi Brändlein (als erster Schriftführer des Vereins), Rainer Patzke (ehemals Schriftführer und Vorsitzender, nun Ehrenmitglied), für das Ehrenmitglied und die ehemalige Kassiererin Christel Weger, Beisitzerin Helga Wirth, Leonore Reinhard-Huber, Anne Lindner, sowie (in Abwesenheit) die Gründer Uwe Kraus und Marianne Blank, Wolfgang Aust (Ehrenmitglied), Christa Köhler und Michaela Steinbach. Eine Extra-Ehrung erhielt Ulrike Kauppert für zwölf Jahre Einsatz als Treffleiterin.