
Ein großes Projekt für Kronungen ist die Sanierung und Umnutzung der denkmalgeschützten Alten Schule zu einem Bürgerhaus. Auch die Umgebung des historischen Gebäudes mit dem markanten Treppengiebel neben der Kirche wird neu gestaltet. Mit der Planung für das 2,8 Millionen Euro-Projekt zeigte sich der Gemeinderat einverstanden.
Seit über drei Jahren laufen Gespräche, Planungen und Bürgerbeteiligungen, erläuterte Bürgermeister Ludwig Nätscher in der Gemeinderatssitzung. Das Ergebnis präsentierten die Planer Joachim Perleth und Maximilian Hümpfner den Räten. Mehr Präsenz soll das ehemalige Schul- und Rathaus erhalten, die angebauten Garagen in der Schlossgasse entfernt und an deren Stelle ein Platz geschaffen werden. An der Kirche werden die ehemalige Viehwaage und der Brunnen aufgewertet und eine Maibaumhülse im Boden eingebracht. Der Bereich wird gepflastert und begrünt. Am gegenüberliegenden Spielplatz, der eingezäunt wird, soll eine Grünzone und ein Plantanzplatz entstehen, die Müllcontainer anders gestellt und zwei Parkplätze angeordnet werden.
Treffpunkt mit Sitzelementen
Als Treffpunkt mit Sitzelementen unter einer Pergola soll der neue, ebenerdige Platz hinter der Alten Schule künftig dienen, erläuterte Perleth. Von dort aus wird es ebenerdig zu den Kellerräumen gehen, in der nur Lagerräume sind. Die Treppe vom Platz hoch zur Kirche wird neu gebaut, eine massive Stützwand ist an dieser Stelle nötig. Nach seiner Restaurierung wird der dortige Bildstock wieder integriert. Der Eingangsbereich ins neue Bürgerhaus wird als Rampe barrierefrei gestaltet. Im Erdgeschoss, der Hauptebene, wird die Treppe künftig links vom Eingang an der Wand entlang ins Obergeschoss führen. Vom Flur mit Garderobe aus geht es in den Dorfgemeinschaftsraum und eine Catering-Küche.
Ein Jugendbereich der KLJB mit Teeküche und ein Raum für die Pfarrei sind im Obergeschoss vorgesehen. Das Dachgeschoss wird außer für die Gastherme und die Technik keine Nutzung haben, erläuterte der Architekt, da ansonsten eine höhere Brandschutzklasse mit viel mehr Aufwand auf das Bauwerk zukäme. Die Gasheizung wird über eine Leitung ins Haus gespeist. Bei denkmalgeschützten Gebäuden ist das auch künftig erlaubt, sagte der Planer.
Geringer Strombedarf
Eine Photovoltaikanlage auf dem Dach fragte Jürgen Hack nach. Für den geringen Strombedarf im Gebäude würde sich das nicht rechnen, so Perleth. Zudem sei er bei Denkmäler aus ästhetischen Gründen vorsichtig, andere Gemeindedächer würden sich dafür eher eignen. Man könne aber Leerrohre, wie von Ansgar Schätzlein vorgeschlagen, vorsorglich mitverlegen. Angesichts anderer Räume in Kronungen, wie im Kindergarten, bei der Feuerwehr oder dem Sportheim, stellte Gemeinderat Guido Spahn die Frage, ob, wann und wie eine Umsetzung der Sanierung der Alten Schule erfolgen solle. Diese Überlegungen seien längst angestellt worden, entgegnete Bürgermeister Nätscher, man sei schon auf dem Weg.
Die Kostenberechnung mit den aktuellen Preisen beläuft sich für das Bauwerk und die Außenanlagen auf 2,4 Millionen Euro netto und 2,85 Millionen Euro brutto. Die Gemeinde wird jetzt den Antrag auf Städtebauförderung bei der Regierung von Unterfranken stellen, die Förderfähigkeit wurde bereits bestätigt. Erwartet werden 50 Prozent der zuwendungsfähigen Kosten, sagte Geschäftsleiter Thomas Hahn. Im Herbst sollen die Ausführungsplanung und die Ausschreibung erfolgen, so Hümpfner, im April 2024 die Sanierung beginnen, die bis 2026 dauern werde.
Einstimmig war der Gemeinderat mit der vorgelegten Planung einverstanden.