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GEROLZHOFEN
Neue Sicherheitswacht nimmt beim Frühlingsfest ihre Arbeit auf
Die Sicherheitswacht steht: Erstmals beim Frühlingsfest werden (von links) Lothar Wagner, Michael Kestler, Wolfgang Hermann und Klaus Schwab (rechts) in Einsatz sein, um auf Ordnung und Sauberkeit zu achten. Mit im Bild Bürgermeisterin Irmgard Krammer, Erwin Flohr, der stellvertretende Leiter der Polizeiinspektion Gerolzhofen und Johannes Lang, geschäftsführender Beamter bei der Verwaltungsgemeinschaft.
Foto: Norbert Finster | Die Sicherheitswacht steht: Erstmals beim Frühlingsfest werden (von links) Lothar Wagner, Michael Kestler, Wolfgang Hermann und Klaus Schwab (rechts) in Einsatz sein, um auf Ordnung und Sauberkeit zu achten.
Von unserem Redaktionsmitglied Norbert Finster
 |  aktualisiert: 08.04.2011 13:25 Uhr

Wolfgang Hermann, Lothar Wagner, Michael Kestler und Klaus Schwab – das sind die vier Herren, die ab sofort die Sicherheitswacht in Gerolzhofen bilden. Das Quartett hatte sich für diese Aufgabe gemeldet, nachdem das Innenministerium einem Antrag der Stadt entsprochen und der Einführung einer solchen Wacht zugestimmt hatte.

Am Donnerstag übergab Erwin Flohr, stellvertretender Leiter der Polizeiinspektion Gerolzhofen, den vier Männern ihre Ernennungsurkunden. Sie haben eine 40-stündige Einführung in rechtlich korrektes und einsatztaktisches Verhalten hinter sich. Bereits am Sonntag werden die vier erstmals im Stadtgebiet unterwegs sein, um beim Frühlingsfest nach dem Rechten zu schauen. Zunächst gehen sie noch zu zweit auf Tour, später dann alleine.

Einsatz vorwiegend in der Stadt

Erwin Flohr sagt, vier Sicherheitswachtler seien für Gerolzhofen ausreichend. Ihr Einsatz wird sich auf die Stadt konzentrieren; nur in ganz wenigen Ausnahmefällen könnten die Sicherheitswachtler auch einmal in anderen Orten des Zuständigkeitsbereichs der Gerolzhöfer Polizei auftreten.

Hauptaufgabe der vier Herren wird es sein, immer mal wieder an Brennpunkten der Stadt, wie dem Skaterplatz an der Breslauer Straße, am Bahnhof, am Schulzentrum und am Marktplatz vorbeizuschauen. Sie sollen vor allem dafür sorgen, dass der Vandalismus eingedämmt wird und nicht aller möglicher Abfall auf öffentlichen Plätzen weggeworfen wird. Auch auf Hundebesitzer sollen die Sicherheitswachtler ein Auge haben, wenn sie mit ihren Vierbeinern Gassi gehen. Dadurch sollen die vielen „Häufchen“ in den Grünanlegen weniger werden. Im Geomaris werden die vier Männer während der Sommermonate ab und an präsent sein.

Erwin Flohr vertritt die Linie, dass die Sicherheitswacht nicht gleich mit einer Anzeige auf kleinere Vergehen reagieren, sondern erst einmal mit den Leuten vernünftig über ihr Fehlverhalten reden soll.

Die Männer werden durch dunkelblaue Westen zu erkennen sein, die denen der Bundespolizei nicht unähnlich sind. Wenn sie Straftäter in flagranti erwischen, könne sie diese sogar festnehmen. Sie haben auch das Recht, die Identität von auffälligen Leuten per Ausweiskontrolle festzustellen oder Platzverweise zu erteilen. Über Funkgerät sind sie mit der der Polizeiinspektion verbunden, um bei Bedarf Unterstützung oder Rat einzuholen. Die wöchentliche Einsatzzeit der vier beträgt 20 bis 25 Stunden. Die Aufwandsentschädigung für die Streifengänge trägt der Freistaat Bayern, so dass auf die Stadt keine Kosten zukommen.

Das Gespräch mit den Leuten suchen, die sich nicht richtig verhalten, ist auch für Bürgermeisterin Irmgard Krammer wichtig bei der Arbeit der Sicherheitswacht. „Es hat niemand etwas dagegen, wenn bei uns in der Stadt Leben herrscht, es darf nur nicht zu laut werden und es sollte nichts verunreinigt oder beschädigt werden“, sagt das Stadtoberhaupt. Für sie gehört auch der Skaterplatz in die Stadt. Ihn an den Stadtrand zu verlegen, findet nicht den Gefallen der Bürgermeisterin, weil dann Jüngere zu weite Wege hätten.

Am 17. Mai werde es wieder einmal einen Jugendtalk geben, bei der die jungen Leute ihre Probleme vorbringen können. „Ich bin sicher, manches können wir ganz schnell erfüllen.“ Die Bürgermeisterin und geschäftsführender Beamter Johannes Lang boten auch Kontakt mit dem Bürgerbüro im Rathaus an.

Die Motive für den Einstieg

Schließlich nannten die vier Männer ihre Gründe, die sie zum Mitmachen in der Wacht motiviert haben. Wolfgang Hermann geht auch so viel spazieren; künftig wird er eben als Sicherheitswachtler durch die Stadt laufen. Der Rentner ist überzeugt, dass Präsenz Vandalismus und Verunreinigungen zurückdrängen kann.

Lothar Wagner, inzwischen ebenfalls pensioniert, ist ein Profi auf diesem Gebiet, denn er hat 25 Jahre für einen privaten Sicherheitsdienst gearbeitet. Er hat sich zur Wacht gemeldet, dass ihm die Decke im Ruhestand nicht auf den Kopf fällt.

Michael Kestler steht noch im Berufsleben. Dem Hundebesitzer sind Mitmenschen ein Dorn im Auge, die ihre Tiere nicht im Griff haben und sie überall hinmachen lassen.

Klaus Schwab schließlich hat den Aufruf zur Sicherheitswacht zu gehen, im Amtsblatt gelesen. Der ebenfalls noch im Berufsleben stehende Großhandelskaufmann hält das für eine gute Sache, denn die Polizei alleine könne nicht alles im Auge behalten.

 
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Kommentare
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  • C R
    ...könne sie diese sogar festnehmen."

    Ach, wirklich? Ist ja ganz was neues...

    Der Autor sollte lieber mal in der StPO nachlesen - das darf nämlich jeder, unter § 127 I StPO auch als sog. "Jedermannsrecht" bekannt... zwinkern
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