Am Amtsgericht haben mit Anna Reinbold und Matthias Kreß zwei „Neue“ die Rechtspflege in die Hand genommen.
Die Ingolstädterin Anna Reinbold, Jahrgang 1984, startete, nach dem zweiten Juristischen Staatsexamen in München, ihre Laufbahn 2012 am Landratsamt Miesbach. Von dort ging es zwei Jahre später zur Staatsanwaltschaft Aschaffenburg. Seit Juni wälzt die Juristin ihre Akten nun in Schweinfurt, sowohl als Richterin bei Verkehrsordnungswidrigkeiten, ebenso wie als Ermittlungsrichterin für den gesamten Landgerichtsbezirk. Eine verantwortungsvolle Tätigkeit, die der Laie meist nur aus Krimis kennt: Sie darf damit die Durchsuchung von Wohnräumen ebenso anordnen wie Telekommunikationsüberwachung oder einen Haftbefehl, in der Funktion als Haftrichterin.
Matthias Kreß entstammt dem gleichen Jahrgang, der Aschaffenburger hat an der Universität Würzburg Rechtswissenschaften studiert.
Von 2012 bis 2014 war er am Landgericht Schweinfurt Richter für Zivilsachen und zuletzt als Staatsanwalt tätig. Aktuell ist er beim Amtsgericht Vorsitzender des Schöffengerichts und mit Strafsachen gegen Erwachsene betraut. In seinem Zuständigkeitsbereich geht es um Vergehen, die mit Freiheitsstrafen von zwei bis vier Jahren geahndet werden, falls nicht die Unterbringung in einer Psychiatrie oder Sicherungsverwahrung zu erwarten ist. Bei „Verbrechen“ wird das Schöffengericht tätig, wenn die Straferwartung zwischen einem und vier Jahren liegt. Bei geringerer Straferwartung wäre ein Strafrichter zuständig.
Verabschiedet wurden in der Rüfferstraße Richterin Sandra Braun, die mittlerweile bei der Staatsanwaltschaft Ingolstadt tätig ist, Richterin Isabelle Gräf wurde zur Staatsanwaltschaft Schweinfurt versetzt.