Der Gebäudekomplex, in dem früher der REWE-Lebensmittelmarkt Götzelmann untergebracht war, soll neu genutzt werden. Es ist geplant, einen Großteil der Halle an der Dreimühlenstraße/Andreas-Hippler-Straße in einen Fachmarkt umzugestalten. Eine entsprechende Bauvoranfrage auf Nutzungsänderung lag am Dienstagabend dem Bauausschuss des Gerolzhöfer Stadtrats vor.
Geplant ist zunächst, nur den Bereich des ehemaligen Lebensmittelmarkts wieder mit Leben zu erfüllen. Der nördliche Teil der Halle, wo früher ein Getränkemarkt untergebracht war, bleibt von der jetzigen Planung unberührt.
Die Sortimentsliste des neuen Markts soll breit gefächert sein und hauptsächlich Non-Food-Artikel umfassen, stellte Stadtbaumeisterin Maria Hoffmann dem Gremium vor. 100 bis 150 neue Artikel werden regelmäßig durchgewechselt. Die Produktpalette umfasst Deko-, Büro- und Haushaltswaren, Textilien, Spielzeug, Kosmetikprodukte, Putz- und Reinigungsmittel, Heimtextilien, Lebensmittel und Getränke sowie Tierbedarf und Sportartikel.
Welcher Investor hinter dem Projekt steht oder wie der Markt künftig firmieren wird, wurde nicht bekanntgegeben. Es könnte sich möglicherweise um einen niederländischen Non-Food-Konzern handeln, der europaweit bereits 2000 Filialen betreibt. Eine Bestätigung dafür gibt es aber nicht.
Verbot im Bebauungsplan
Da an der Halle baulich nichts verändert wird, war der Bauausschuss nur bei einer Frage gefordert: In dem neuen Markt sollen auch Kleinmöbel für den Innen- und Außenbereich, Heimwerkerbedarf (Baustoffe, Eisenwaren) und Elektro-Großgeräte angeboten werden. Diese Artikel zählen aber zu den Produkten, die laut des geltenden Bebauungsplans dort nicht verkauft werden dürfen. Der Bauausschuss hatte also über eine mögliche Befreiung von diesen Festsetzungen zu entscheiden.
Bürgermeister Thorsten Wozniak (CSU) sagte, der Bebauungsplan sei damals speziell auf einen Lebensmittelmarkt zugeschnitten worden, mit der Zielrichtung, das Non-Food-Gewerbe in der Innenstadt zu schützen. Man könne heute aber den Standort des Marktes durchaus zur Innenstadt zählen. Dies sah auch Burkhard Wächter für die CSU-Fraktion so. Es gebe keine vergleichbare freie Immobilie in der direkten Innenstadt mehr, wo man sonst so einen Markt eröffnen könne.
Skepsis von Geo-net
Zustimmung kam auch von Erich Servatius (SPD) und Johannes Roth (Freie Wähler). Man solle das erweiterte Sortiment akzeptieren, so Roth, denn dies sei auf jeden Fall besser als ein Leerstand. Thomas Vizl (Geo-net) sagte, seine Fraktion würde dort lieber einen Lebensmittelmarkt sehen. Mit der beantragten Erweiterung des Sortiments über die Festsetzungen des Bebauungsplans hinaus könne man sich nicht anfreunden.
Bei der Abstimmung erteilte der Bauausschuss mit 7:3 Stimmen seine Zustimmung zu dem erweiterten Sortiment. Wie angekündigt stimmten die beiden Geo-net-Vertreter Thomas Vizl und Stefanie Döpfner dagegen. Ihnen schloss sich auch Christoph Rosentritt (CSU) an.