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Schweinfurt
Neue Herausforderungen im zweiten Bildungsweg
Oberbürgermeister Sebastian Remelé sprach zu Beginn der Tagung ein Grußwort der Stadt.
Foto: Petra Pfister | Oberbürgermeister Sebastian Remelé sprach zu Beginn der Tagung ein Grußwort der Stadt.
Pressemitteilung
 |  aktualisiert: 26.03.2023 03:26 Uhr

Pädagogisch-psychologische Herausforderungen im zweiten Bildungsweg – unter diesem Rahmenthema trafen sich Kollegleitungen und Lehrkräfte der Kollegs aus ganz Deutschland zur Bundesringversammlung der Kollegs am Bayernkolleg Schweinfurt.

Nachdem Oberbürgermeister Remelé mit einem Grußwort der Stadt den Kongress mit knapp 50 Teilnehmenden eröffnet hatte, bot sich drei Tage lang die Gelegenheit zur Weiterbildung, zum Erfahrungsaustausch und zur Diskussion über die Weiterentwicklung der Kollegs.

Die Kollegs in Deutschland wurden in den 1960er-Jahren gegründet, um jungen Erwachsenen aus der Arbeiterschicht oder ländlichen Gebieten nach einer Berufsausbildung die Möglichkeiten zu eröffnen, auf dem zweiten Bildungsweg die Fachhochschulreife oder allgemeine Hochschulreife zu erwerben. Die gesellschaftliche Realität hat sich allerdings in den letzten Jahrzehnten massiv verändert: Aufgabe der Kollegs ist zunehmend die Integration von neu Zugewanderten und die Weiterqualifizierung von jungen Menschen mit unterbrochenen Bildungsbiographien. Genau diesen Menschen bleibt jedoch die Aufnahme an eine Schule des zweiten Bildungswegs oft verwehrt, weil sie die für eine Aufnahme geforderte zweijährige Berufstätigkeit nicht nachweisen können. Angesichts des weiter steigenden gesellschaftlichen Bedarfs an schulischer Weiterbildung ist dieser Zustand alarmierend. Zu viele junge Erwachsene können ihr Potential nicht nutzen und müssen Umwege in Kauf nehmen, um den Weg zum Abitur überhaupt beginnen zu können. Sie verlieren somit Zeit und Perspektiven und stehen dem Arbeitsmarkt oder der Hochschule nicht zur Verfügung. Vor diesem Hintergrund können die Kollegs ihren bildungspolitischen Aufgaben von Integration und Inklusion nicht umfassend nachkommen.

Daher wurde während der Tagung ein Positionspapier zur Vorlage bei der KMK erarbeitet: Die Aufnahmebedingungen für die Kollegs sollen novelliert und an den veränderten Bildungsauftrag der Kollegs angepasst werden.

Auf der Tagung in Schweinfurt waren die Aufbruchstimmung und der Wille, die Kollegs zukunftsfähig zu machen, deutlich zu spüren – das herrliche Frühlingswetter trug seinen Teil zum vollen Erfolg des Kongresses bei.

Von: OStDin Gabriele Seelmann, Schulleiterin Bayernkolleg Schweinfurt

 
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