Ulrich Müller informierte das Ratsgremium in der jüngsten Sitzung des Gemeinderates über den aktuellen Stand in der Familienbücherei Poppenhausen. 21 Ehrenamtler betreuen zurzeit über 400 Nutzer und registrierten im alten Rathaus über 10.000 Ausleihen. Die Bücherei steht, so hat es Ulrich Müller ausgeführt, in einer Zeit des Wandels. Immer mehr E-Reader verdrängen die "richtigen Bücher", Streaming-Dienste haben schon längst die DVD als Datenträger für Filme abgelöst. Darauf wird die Bücherei reagieren.
Tonies, das sind kleine Figuren, die man mit dem Internet verbinden kann, sollen eine Lücke schließen und die Nachfrage nach dieser neuen Art der Hör-Literatur füllen. Nicht aufgegeben hat das Büchereiteam den Wunsch, sich im Dachboden des Hauses einen Raum für Vorträge, Lesungen und Seminare einzurichten. Letzten Schätzungen nach, so Bürgermeister Ludwig Nätscher, würde der aufwändige Umbau wohl beinahe 400.000 Euro kosten. Auf der Klausurtagung 2023 hatten die Ratsmitglieder dieses Groß-Projekt für das Jahr 2026 auf die Agende geschrieben. 2024 feiert die Bücherei ihr 20-jähriges Bestehen.
Vier Varianten vorgestellt
Rund 400.000 Euro (brutto) wird die neue Heizung für das Poppenhäuser Rathaus kosten. Ralf Geyer (Riedel Bau) stellte vier Varianten vor, die die altersschwache Gasheizung ablösen könnten. Die bisherige Anlage, davon zeigte sich Geyer überzeugt, "überlebt" diesen Winter wohl nur noch mit Ach und Krach. Künftig soll eine Wasser-Luft Wärmepumpe den Gemeindesitz versorgen, die Heizkörper können in der vorgeschlagenen Variante erhalten bleiben. Zusätzlich werden Büroräume mit Kühlungen ausgestattet, um der Hitze im Sommer zu trotzen. In seinen Berechnungen hatte Ralf Geyer eine weitere alternative Lösung mit Wärmepumpen und eine Pelletsheizung durchgerechnet; auch die Erneuerung der Gasanlage kalkulierte der Versorgungstechniker.
Das Thema Photovoltaik auf dem Gebiet von Dittelbrunn stand zweimal auf der Tagesordnung. Die Planungen Richtung Pfändhausen lässt Poppenhausen gänzlich unkommentiert, zu den Energieerzeugern in der Nähe von Holzhausen hatte der Gemeinderat bereits 2020 kritisch angemerkt, dass das Landschaftsbild unter dem Bau leide. Darauf reagierte nun die Nachbarkommune und hat den Plan abgeändert. Dies konnte auch die deutliche Mehrheit der Ratsmitglieder mittragen.
Vorerst wird zwischen Kronungen und Poppenhausen keine feste Geschwindigkeitsanzeige installiert. Dies hatten vier Bürger beantragt, die über rasende Autos klagten, besonders Fahrzeuglenker, die in das Gebiet von Poppenhausen einfahren, gehen offensichtlich zu spät vom Gaspedal. Messungen der Gemeinde konnten diese nicht stützen.
Antrag wurde vertagt
Im Schnitt halten sich die Fahrer an die Vorgaben, Ausreißer (ein Fahrzeug wurde mit 95 km/h gemessen) waren selten. Weil die Gemeinde ab dem Jahreswechsel über eine eigene Verkehrsüberwachung verfügt, wurde der Antrag vertagt. Vielleicht, so die Hoffnung der Ratsmitglieder, ergebe sich so ein anderes Fahrverhalten auf der Gemeindeverbindungsstraße. Die Mehrheit der Ratsmitglieder (zehn Fürsprecher, fünf Gegenstimmen) votierten für diesen Weg.
Zu Beginn der Sitzung hatte Guido Spahn vergeblich beantragt, einen Tagesordnungspunkt aus der nicht öffentlichen Sitzung in den öffentlichen Teil zu verschieben. Dabei ging es um eine Bürgerinformation in Kützberg rund um den aktuellen Stand der "Kützberger Mitte", dem seit einiger Zeit brach liegenden Grundstück im Herzen des Dorfes. Außer Spahn votierte nur Klaus Hofmann für die Verlegung.