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Reichmannshausen
Neue Glocken erklingen in Reichmannshausen
Bei der Segnung der neuen Glocken: Pfarrer Kai Söder (von links), Bischof Franz Jung, Pfarrer Andreas Heck, Pfarrer Manuel Vetter (Glockensachverständiger des Bistums Würzburg) und Pfarrvikar Stevan Kulandai.
Foto: Roland Frühwacht | Bei der Segnung der neuen Glocken: Pfarrer Kai Söder (von links), Bischof Franz Jung, Pfarrer Andreas Heck, Pfarrer Manuel Vetter (Glockensachverständiger des Bistums Würzburg) und Pfarrvikar Stevan Kulandai.
Roland Frühwacht
 |  aktualisiert: 15.10.2024 09:23 Uhr

Unter Anteilnahme zahlreicher Einwohner und Gäste weihte am Samstagnachmittag Bischof Franz Jung aus Würzburg zwei neue Glocken für die Kirche St. Georg in Reichmannshausen, die als Dorfkirche der Kategorie C eingestuft ist. Die Kirchengemeinde zählt rund 280 Mitglieder.

Eingeholt wurden die Glocken vom Vorplatz der Johanniskapelle, die am Ortsausgang Richtung Hesselbach liegt. Unter den Klängen der Feuerwehrkapelle, die unter ihrem musikalischen Leiter Ernst Rösch die Feier musikalisch begleitete, ging der Festzug zunächst von der Kirche zur Kapelle. "Ich freue mich, dass so viele dabei sind, wenn unser Bischof Franz unsere neuen Glocken weiht", so Pfarrer Kai Söder bei seiner Begrüßung. In einer kurzen Ansprache berichtete der Bischof, dass er heute zum ersten Mal als Bischof Glocken weihe. Er erinnerte an die Seligsprechung des Märtyrerpriesters Liborius Wagner (1593 bis 1631) vor 50 Jahren, der im 30-jährigen Krieg als katholischer Priester von Sulzdorf und Altenmünster ermordet wurde und sich vor seiner Gefangennahme im Schulhaus von Reichmannshausen versteckt hielt.

Glocke läuten als Einladung zu Gott

"Glocken zu haben, das ist wichtig", betonte der Würzburger Oberhirte. Die Glocke messe unsere Zeit und läute bei freudigen und traurigen Anlässen. Sie bringe Zeit und Ewigkeit zusammen. Die Glocken läuten als Einladung, uns Gott im Gebet zu zuwenden, so der Bischof Franz Jung weiter. Nachdem er den Segen über die beiden Glocken gesprochen und sie mit Weihwasser besprengt hatte, salbte er sie mit geweihtem Chrisam und schlug dreimal mit dem Klöppel jede Glocke an. Unter dem Geläut der bisherigen Glocken stimmten alle das Danklied "Großer Gott wir loben dich" an.

Mit heiligen Chrisam salbte Bischof Franz Jung die Glocken. Mit im Bild Pfarrer Andreas Heck (Mitte) und Pfarrer Kai Söder
Foto: Roland Frühwacht | Mit heiligen Chrisam salbte Bischof Franz Jung die Glocken. Mit im Bild Pfarrer Andreas Heck (Mitte) und Pfarrer Kai Söder

In der Reichmannshäuser Pfarrkirche gab es drei Glocken. Die kleine Glocke mit einem Gewicht von 200 Kilogramm wurde 1886 aus Bronze gegossen und kann weiterhin geläutet werden, obwohl sie die älteste ist. Die beiden größeren Glocken mit einem Gewicht von 500 beziehungsweise 1000 Kilogramm mussten aufgrund von Materialermüdung ersetzt werden. Zudem wurde die eine Glocke im Nachkriegsjahr 1949 in Weichbronze gegossen. Die dritte Glocke stammt aus dem Jahr 1884. Die beiden neuen Glocken wurden in der Firma Perner in Passau gegossen. Um den Glockenguss mitzuerleben, waren Pfarrer Kai Söder und rund 40 Gläubige dorthin gefahren. "Ein einmaliges und herausragendes Ereignis für uns alle", erinnert sich der Pfarrer, der seit vier Jahren als Seelsorger in der Pfarreiengemeinschaft Schweinfurter Rhön, zu der Reichmannshausen gehört, eingesetzt ist.

An der Glockenstube sind noch Arbeiten nötig

In festlichem Zug wurden die Glocken zur Kirche gebracht
Foto: Roland Frühwacht | In festlichem Zug wurden die Glocken zur Kirche gebracht

Die neue große Glocke ist dem Heiligen Georg, dem Kirchenpatron geweiht, und wurde "Von Robert und Lore Hofmann ihren Reichmannshäusern gestiftet", so kündet es die Inschrift. Das Geld für die kleinere Glocke, die dem seligen Liborius Wagner geweiht ist, spendeten Ortsbewohner. Insgesamt fielen Kosten von rund 66 000 Euro für die Pfarrei an, zu der die Diözese einen Zuschuss gab. Beide bisherige Glocken der Pfarrkirche werden eventuell einen Platz in der Johanniskapelle in Reichmannshausen finden.

An der Glockenstube sind noch einige Arbeiten an der Decke und am Boden nötig, während der Glockenstuhl aus dem Jahr 1905 einen guten Zustand laut einem Gutachten eines Sachverständigen aufweist, berichtet Pfarrer Kai Söder.

Nach dem Festgottesdienst, den Kilian Klopf an der Orgel und Winfried Braun als Kantor mitgestalteten, war auf dem Kirchenvorplatz zum Beisammensein mit Bewirtung eingeladen. Bürgermeister Stefan Rottmann, der an der Feier teilnahm, ist stolz, dass die Bürger die neuen Glocken von Reichmannshausen für ihre Kirche erworben haben, da die Gemeinde erst vor kurzem auch das Kirchenumfeld neugestaltet hat.

 
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