„Wir sind guter Hoffnung, dass es dieses Jahr losgeht“, erklärte Kraus. Die Finanzierung des Projektes erfolgt durch eine „Private Public Partnership“. Dies bedeute, ein Privatunternehmen finanziert, baut und unterhält das Projekt 25 Jahre. Der Staat zahlt diese Kosten in Raten zurück. Die Gesamtsumme beläuft sich auf rund sieben Millionen Euro, wovon auf Freistaat und Schifffahrtsverwaltung jeweils 3,5 Millionen entfallen. Bergrheinfeld habe etwa 11 000 Euro zu tragen, Grafenrheinfeld 37 000 Euro. Von Herbst 2007 bis Mitte 2009 sind die Bauarbeiten geplant, informierte Kraus. Die alte Brücke wird abgerissen, sobald die neue fertig ist.
50 000 Fahrzeuge am Tag
„Es besteht dringender Handlungsbedarf zum Bau der Brücke,“ betonte Wagensonner. Die drei Mainbrücken im Raum Schweinfurt würden täglich von rund 50 000 Fahrzeugen benutzt. Darunter sind an die 3000 Lkw. Die Belastung der Bergrheinfelder Mainbrücke sei seit 1997 auf zehn Tonnen begrenzt. Konstruiert ist die Brücke für eine Tragkraft von 30 Tonnen. Auf Grund der schweren Schäden am Bauwerk, hier besonders an den Koppelfugen, käme nur ein Neubau in Frage. Von der Qualität her sei keine Sanierung möglich. Bei den Schäden übernehme auch kein anderer Baulastträger die Verantwortung für das Bauwerk. Wagensonner sieht die Gefahr, dass die Brücke von heute auf morgen komplett gesperrt wird.
Die neue Brücke wird 183 Meter lang sein. Dazu kommt auf Bergrheinfelder Seite ein Brückenbogen mit 16,40 Metern. Am Grafenrheinfelder Ufer sind zwei Brückenbögen mit jeweils 27,80 Metern Länge vorgesehen. Die Gesamtbreite der Brücke beträgt 12,50 Meter. Davon entfallen 7,50 Meter auf die Fahrbahn, zwei Meter auf einen Gehweg und drei Meter auf den Radweg. Die Tragfähigkeit beträgt 60 Tonnen.
Hochwasserschutz kein Problem
Der Hochwasserschutz wird durch den Bau nicht beeinträchtigt, so Wagensonner. Die Höhe der neuen Brücke bleibt gleich, etwa auf Niveau des bis dahin sanierten Maindammes. Der Neubau entsteht rund 15 Meter nördlich der heutigen Brückenachse. Die neue Trasse schließt etwa auf Höhe der Tankstelle in der Mainstraße an den jetzigen Verlauf an.
Subjektiv empfinde er, dass der Verkehr nach Grafenrheinfeld zugenommen habe, so Bürgermeister Peter Neubert. Nach Bau der Umgehungsstraße dürfe durch die Brücke kein neuer Schwerlastverkehr angelockt werden. Kraus erklärte, er werde versuchen, die Querverbindung Schnackenwerth–Grafenrheinfeld für den Durchgangsverkehr unattraktiv zu machen. Zeitnah wird dann die Mainstraße saniert. Bei einer Gegenstimme segnete der Gemeinderat nochmals das Projekt ab, obwohl er dies bereits in seiner Sitzung am 13. April 2004 getan hatte.
Einstimmig billigte das Gremium weiter den Antrag, ein Durchfahrverbotes für Lkw über 7,5 Tonnen im Gemeindebereich Bergrheinfeld zu erlassen.