Diese Auszeichnung ist brandneu: "Kinderflamme" nennt sich die allererste Leistungsprüfung, die ein kleiner Feuerwehrmann in spe oder eine künftige Floriansjüngerin ablegen darf, in der Kinderfeuerwehr. Seit diesem Jahr gibt es das "Seepferdchen" für Brandschutztalente auch in Bayern. Geprüft wird unter anderem das richtige Verhalten in Notsituationen, schon im Grundschulalter. Die Kinderfeuerwehr Dittelbrunn, die älteste im Landkreis, übernahm auch in diesem Fall die Premiere, am Feuerwehrhaus.
"Leider ist es so, dass die Zahl der Aktiven immer weniger wird", stellte Leiterin Nadine Bechmann bei der Begrüßung von Eltern und Kindern fest: "Geht das so weiter, haben wir in den nächsten fünf bis zehn Jahren ein richtiges Problem. Ob wir dann unsere Einsatzbereitschaft noch sicher stellen können, ist fraglich." Also braucht es rechtzeitig (spielerische) Motivation für den Eintritt in die Jugendfeuerwehr, die dann, ab zwölf Jahren, auf echte Einsätze vorbereitet. Die Kinderflamme wird noch ganz ohne Druck und Zeitabnahme absolviert, soll aber schon ihren praktischen Nutzen haben.
Die Jüngsten durften Pflaster schneiden
Abgelegt wird die Prüfung in drei verschiedenen Altersgruppen, in fünf Bereichen. An den Stationen ging es jeweils um eine Feuerwehraufgabe, Brandschutzerziehung, Hilfeleistung, eine Teamaufgabe und den Fragenteil. Die Jüngsten durften zum Beispiel Pflaster schneiden und passend aufkleben. Aber auch das korrekte Absetzen eines Notrufs will gelernt sein, mit den berühmten "W's", die im Ernstfall auch Erwachsene drauf haben sollten: Wer ruft an? Was ist geschehen? Wie viele Menschen sind betroffen? Eigentlich keine Frage ist das vierte W: Warten am Telefon oder Handy, falls am anderen Ende noch Infos benötigt werden.
Auch die Feuerwehrausrüstung, vom Helm bis zum Stiefel, muss erst einmal richtig erkannt und benannt werden. Die Älteren waren schon etwas sportlicher unterwegs, durften mit dem Schlauch Zielschießen oder Wasser in Helme füllen und transportieren. Kreisbrandrat Holger Strunk (als oberster Chef) und Matthias Steinmüller (der zuständige Kreisbrandmeister) schauten zwischendurch ebenfalls vorbei.
Alle zwei Wochen zwanglose Gruppenstunde
Alle zwei Wochen trifft sich die Kinderfeuerwehr, die schon vor sechs Jahren gegründet worden ist, zur zwanglosen Gruppenstunde. Momentan haben die Dittelbrunner die größte Gruppe im Kreis, mit rund 60 Mitgliedern, von denen 45 die begehrte Flamme mit nach Hause nahmen, inklusive Urkunde, Pin und kleiner Geschenke. Am Ende war es ein stolzer Bürgermeister Willi Warmuth höchstpersönlich, der die Ehrenzeichen überreichte, vom Samtkissen weg, ganz wie bei den Großen. Auch für die Abkühlung wurde bei hochsommerlichen Temperaturen gesorgt, mit Eis und Getränken. Ein Extradank galt dem fleißigen Team der Helferinnen und Schiedsrichter.