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Schweinfurt
Netzwerk zum Thema Flächensparen
Bearbeitet von Michael Mahr
 |  aktualisiert: 19.11.2021 02:22 Uhr

Im Landkreis Schweinfurt finden seit 15 Jahren auf den unterschiedlichsten Ebenen zahlreiche Projekte zum Thema Innenentwicklung und Flächensparen statt. Obwohl der Landkreis und die Kommunen beziehungsweise die bestehenden Allianzen hier gegenüber vielen anderen Regionen und Gebietskörperschaften eine Vorreiterrolle einnehmen, gebe es etwa beim Thema Flächensparen noch Potenzial, informiert das Landratsamt in einer Pressemitteilung. Der Druck auf die kommunalen Gremien, neue Bauplätze zu schaffen, sei nach wie vor hoch. Dem Bauen oder Sanieren im Bestand komme noch eine geringe Bedeutung zu.

Aus diesem Grund initiierte der Landkreis Schweinfurt 2019 das Projekt "Neue Wege der Innenentwicklung denken und gehen". Damit soll das Thema Innenentwicklung dauerhaft als strategische Aufgabe im Kreis etabliert werden, so die Pressemitteilung. Die Strategie solle auf den Ebenen der Kommunen, der Kommunalallianzen (ILE-Regionen) und des Landkreises gleichermaßen greifen und die wesentlichen Akteurinnen und Akteure aus Verwaltung, Politik, Bürgerschaft und weiterer Kreise wie zum Beispiel der Baufachleute zusammenbringen.

Netzwerk ein Baustein der Strategie

Ziel sei es, das Handeln strategisch und synergetisch auf Flächensparen und Innenentwicklung auszurichten. Die Strategie bestehe aus mehreren Bausteinen, die ineinandergreifen und eine langfristige Unterstützungs- und Organisationsstruktur sowie einen Imagewandel der Innenentwicklung zum Ziel haben. Einer der Bausteine sei die Knüpfung eines starken Netzwerks, so das Landratsamt.

Mitte Oktober fand dazu ein Vernetzungstreffen statt. Das Regionalmanagement – vertreten durch Sachgebietsleiter Ulfert Frey, Regionalmanager David Wald und Projektmitarbeiterin Ursula Schmidt – tagte mit Vertreterinnen und Vertretern der im Rahmen des Projekts betrachteten Vergleichsregionen Wetterau im hessischen Regierungsbezirk Darmstadt und Donau-Ries im bayerischen Regierungsbezirk Schwaben.

Austausch mit zwei anderen Regionen

Zu Besuch waren Bernd-Uwe Domes, Geschäftsführer der "Wirtschaftsförderung Wetterau GmbH", mit seinem Mitarbeiter Marius Wetz, der die Dorf-Akademie koordiniert. Der Wetteraukreis setze mit dem Forschungsprojekt "Dorf und Du"“ auf die Qualifizierung von Ehrenamtlichen, so die Pressemitteilung. Mit der Dorf-Akademie sei eine Impuls- und Austauschplattform zur Unterstützung eines Prozesses von unten nach oben zur Innenentwicklung und Stärkung der regionalen Identität aufgebaut worden.

Neben regelmäßigen Vorträgen fänden zum Beispiel Ortsspaziergänge statt, die der Bevölkerung den Blick für regionale Baukultur näherbringen. Flankiert werde das Engagement vom "Kompetenznetzwerk Innenentwicklung", das beim Landratsamt der Wetterau in der Kreisstadt Friedberg angesiedelt ist.

Barbara Wunder, Konversionsmanagerin des Landkreises Donau-Ries, unterstütze die Kommunen aktiv dabei, Leerstände und Brachen zukunftsorientiert zu betrachten und damit die Flächeninanspruchnahme zu beschränken. Die Publikation "Ortskern aktiv!" diene als Leitfaden für die Kommunen. Mit dem geförderten Projekt "Zukunftsland Donau-Ries" würden ein Innenentwicklungsportal, runde Tische und ein Podcast zur Sensibilisierung für eine nachhaltige Siedlungsentwicklung aufgebaut.

Interesse für Förderprogramme des Landkreises

Beim Treffen seien unter anderem die Möglichkeiten für eine übergreifende Zusammenarbeit besprochen worden. Auf besonderes Interesse stießen die bestehenden Förderprogramme im Landkreis Schweinfurt, so das Landratsamt. Um die Attraktivität von Sanierungen im Altortbereich zu erhöhen, wurde 2018 die Förderung von Abriss- und Entsorgungsmaßnahmen eingeführt. Sie beträgt maximal 10 000 Euro bei einem Fördersatz von bis zu 20 Prozent. Zuvor ist eine kostenfreie Erstbauberatung verpflichtend, um nachhaltige Gestaltungsmöglichkeiten auszuloten. Hierzu werden Beratungsgutscheine für bis zu fünf Stunden im Wert von 500 Euro ausgegeben, die über das Leader-Programm gefördert werden.

Die Teilnehmenden waren sich einig, dass die Vernetzung für alle Regionen von großem Gewinn sei, so das Landratsamt. Flächensparen bleibe ein wichtiges Zukunftsthema, das unter dem Gesichtspunkt des anhaltend starken Siedlungsdrucks kontinuierlich weiterentwickelt werden müsse.

Innenentwicklung: Das Regionalmanagement des Landkreises Schweinfurt steht als Ansprechpartner zum Thema für alle Akteure zur Verfügung, Tel.: (09721) 55-654. Aktuelle und zurückliegende Projekte finden interessierte Bürgerinnen und Bürger auf der Internetseite des Landkreises,  www.landkreis-schweinfurt.de/innenentwicklung.

 
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