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Schweinfurt
Neonazis des "Dritter Weg" bleiben auf ihren Keksen sitzen
Rund 50 Demonstranten stellten sich dem „Dritter Weg“ an seinem Stand am Roßmarkt entgegen. Ein großes Polizeiaufgebot sicherte die Veranstaltung.
Mit einem großen Aufgebot sicherten die Polizisten den Stand der rechtsextremistischen Partei "Dritter Weg" am Schweinfurter Roßmarkt.
Foto: Steffen Krapf | Mit einem großen Aufgebot sicherten die Polizisten den Stand der rechtsextremistischen Partei "Dritter Weg" am Schweinfurter Roßmarkt.
Steffen Krapf
 |  aktualisiert: 08.02.2024 18:27 Uhr

Wer am Samstagnachmittag durch die Schweinfurter Innenstadt lief, konnte das stattliche Polizeiaufgebot am Roßmarkt nicht übersehen. Grund dafür war eine angemeldete und genehmigte Veranstaltung der rechtsextremistischen Kleinpartei "Dritter Weg".

"Nein zur Coronahysterie! – Weihnachten als Familienfest ohne staatliche Auflagen!", lautete vorgeblich das Motto der Rechtsradikalen. Von einem eigenen Stand aus sollten selbst gebackene Weihnachtskekse an Passanten verteilt werden.

Dazu kam es kaum. Den zehn überwiegend der militanten Neonazi-Szene zuzuordnenden Beteiligten des "Dritter Weg"-Stands, stellten sich über zweieinviertel Stunden rund 50 (und zeitweise mehr) Gegendemonstranten gegenüber. Zwischen den beiden Lagern positionierte sich die Polizei, die mit einem besonnenen Einsatz für einen sicheren Ablauf der Veranstaltung ohne nennenswerte Zwischenfälle sorgen konnte.

Auf Seiten der Gegendemonstranten protestierte auch das Bündnis "Schweinfurt ist bunt" mit acht Leuten. Warum auf eine größere Mobilisierung bewusst verzichtet wurde, erklärten die anwesenden Nicolas Lommatzsch von den Grünen und Stadtrat Frank Firsching von den Linken. "Wegen der Corona-Situation haben wir uns nur für eine kleine Aktion entschieden. Hätten wir aufgerufen, wären wir heute sicherlich ein paar hundert Leute gewesen", sagt Firsching. "Aber dann hätten wir das mit den Abständen nicht einhalten können", ergänzt Lommatzsch. "Außerdem wollen wir die auch gar nicht wichtiger machen, als sie sind", so Firsching.

Gesundheit anderer aufs Spiel gesetzt

Es sei ohnehin das "halbjährliche Zinnober, das die hier aufführen", erklärt der Stadtrat. Das Motto der Veranstaltung passe ganz gut zum "Dritter Weg", findet er: "Wer Corona-Maßnahmen ablehnt, setzt die Gesundheit von anderen aufs Spiel. Dafür stehen die. Rücksichtnahme ist für die ein Fremdwort." Der Linken-Politiker sagt aber auch, dem "Dritter Weg" gehe es vordergründig darum, sich zu präsentieren. Mit dem breiten Protest sei es aber gut gelungen, dem entgegen zu wirken. "Wir senden hier das klare Signal, dass die hier nicht willkommen sind. Die Schweinfurter und alle Leute, die heute dabei waren, haben gezeigt, dass sie mit Nazi-Ideologie nichts zu tun haben wollen."

Die nationalistischen und fremdenfeindlichen Parolen der Neonazis wurden von den Rufen der Gegendemonstranten übertönt. "Da bleibt doch niemand stehen oder sucht den Kontakt mit denen", freute sich Firsching über den fast gänzlich ausbleibenden Besuch von Passanten am Stand des "Dritter Weg": "Die sind isoliert – und das sollen sie auch bleiben."

Unter anderem stellte sich das Bündnis "Schweinfurt ist bunt" dem "Dritten Weg" entgegen.
Foto: Steffen Krapf | Unter anderem stellte sich das Bündnis "Schweinfurt ist bunt" dem "Dritten Weg" entgegen.
 
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Kommentare
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  • klafie
    warum lässt man eigentlich solche Demos ewig gestriger zu? Hoffentlich können diese
    Typen bis nächstes Jahr um diese Zeit ihre Kekse selber essen.
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